No More Guru Meditation: Windows 7 Starter in Virtualbox zum Laufen bringen

Windows 7 in einer Virtualbox

Ach ja, mein alter 2007er MiniMac. Als Arbeitsrechner ist er inzwischen etwas zu alt, als Musikmaschine für den Proberaum reicht er aus. Fast: Die Einstell-Software für unser neues Audio-Interface setzt mindestens OS 10.8 voraus, und das kann das alte Maschinchen nicht mehr. Kein Problem, die Software gibt’s ja auch für Windows und darf ruhig in einer virtuellen Maschine laufen. Mit dem (für Privatanwender) kostenlosen Virtualbox sollte das kein Problem sein. Läuft auf dem Arbeitsplatz- und Proberaumrechner jeweils in Version 4.1.

Recovery-Disk mit Windows 7Meine Standard-Instanz mit Windows XP ist zum Glück einem Festplattencrash zum Opfer gefallen, da komme ich gar nicht erst in Versuchung. Nach einigem Suchen findet sich die Installations-CD für Windows 7 Starter – die Lizenz kann ich nutzen, weil auf dem betreffenden Rechner längst ein gekauftes Windows 8.1 läuft. Also auf dem Heimrechner, einem 2010er Mac mit OS X 10.9., eine virtuelle Maschine angelegt, die Recovery-CD gemountet und gestartet – läuft gut, bricht aber, sobald es ernst wird,  immer wieder mit einer Virtualbox-Fehlermeldung ab: einer „Guru Meditation“.

Spurensuche im Logfile: Irgendwas mit Grafik

Was sagt uns diese „Guru Meditation“, außer dass die Virtualbox-Programmierer Amiga-Vergangenheit haben? Oberflächliche Googelei in den Foren bringt außer Hinweisen auf einen längst beseitigten Bug nur den Tipp, sich doch mal näher mit dem Virtualbox-Logfile zu beschäftigen. Es residiert in einem Unterordner „Logs“ der virtuellen Maschine auf der Mac-Festplatte.

00:00:09.307 !! {vgatext}
00:00:09.307 !!
00:00:09.307 Not in text mode!
00:00:09.307 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
00:00:10.307 Changing the VM state from 'RUNNING' to 'GURU_MEDITATION'.

Tatsächlich bringt der Blick in die Logdatei Aufschluss: Die virtuelle Maschine steigt in dem Moment aus, wenn das Windows-Installationsprogramm in den Grafikmodus gehen will. Ein Ansatzpunkt für weitere Versuche.

Nur ein Versuch, aber: im „Scale Mode“ geht’s!

Die haben schließlich Erfolg: Die Installation lief durch, sobald ich die Maschine auf den so genannten „Scale Mode“ umgestellt habe – da muss das Windows offenbar keinerlei Rücksicht nehmen auf die virtuellen Grafiktreiber, bzw. umgekehrt. Also: frühzeitig cmd-C drücken Jetzt läuft’s. Ich kann nur spekulieren, ob das tatsächlich der Grund ist, dass jetzt alles durchläuft, aber einen Versuch ist es wert. – die weiteren Einstellungen meiner VM: 64MB Grafikspeicher mit 2D- und 3D-Beschleunigung, PAE/NX aktiviert. Bisher keine weiteren Guru Meditations.

Ganz koscher ist die Grafikausgabe der VM immer noch nicht – trotz inzwischen installierter Gast-Treiber für Windows 7 klappt der Bildschirm-Refresh nicht immer, wenn man zum Beispiel in einen anderen Bildschirm-Modus umschaltet (was inzwischen funktioniert), beispielsweise in den „Seamless“-Modus, ist alles nur – schwarz. Lösung dafür: die VM unterbrechen und neu starten. Rechtsklick auf das Virtualbox-Fenster im Apple-Dock, „Beenden“ wählen, „Save the Machine State“ auswählen. Das beendet irritierenderweise nur die VM, nicht Virtualbox. Die Virtuelle Maschine danach neu wieder starten – alles gut.

Update: Keine Updates?

Ein Besuch der Virtualbox-Website brachte inzwischen die Gewissheit, dass meine Virtualbox-Version veraltet war – inzwischen sind die bei Version 5.0.2, bei mir lief noch irgendeine 4.1. Die Grafikausgabe bleibt trotzdem hakelig: die neu installierte V5.0.2 (die natürlich mindestens ein OS X 10.8 braucht) verweigerte die mühselig angelegte Win7-VM fortzusetzen – es half, (a) in den Grafikeinstellungen der VM einen Haken zu setzen, der“Nicht Skalierte HIDPI-Ausgabe“ erzwingt, und (b) die VM über „Verwerfen“ neu zu booten.

Was ein cooler Tipp!

Ein virtuelles Windows auf dem Mac – wieder mal: Nach dem Update auf die neue Mac-OS-Variante „Snow Leopard“ verweigerte mein XP-Stammvirtualisierer „Parallels“ auf einmal den Dienst.

Was natürlich um so ärgerlicher ist, weil man ja Daten hat, an die man ranmöchte. Und das mit der Migration einer Parallels-Maschine in ein anderes Systems ist kein Ponyschlecken.

Dass plötzlich eine nicht mehr ganz aktuelle, aber doch bewährte Software ihren Dienst verweigert, kann doch nicht sein, dachte ich und suchte nach Hinweisen. Tatsächlich: Parallels 3 will unter „Snow Leopard“ nicht mehr starten. Und beim Hersteller findet sich dazu nur der Hinweis: Übrigens, Parallels läuft mit SL nicht mehr (ach) – und die implizite Aufforderung, doch bitte auch ihm Geld für ein Update in den Rachen zu schmeißen und nicht nur Apple.

Da mir fast 50 Euro dann aber doch etwas unangemessen erschienen, um den Status quo wiederherzustellen – das hat ja was von digitaler Erpressung! – habe ich weiter gesucht und bin über den Apfeltalk auf den exzellenten Tipp von Toni gestoßen: das Parallels-Paket aufschnüren und das Executable einfach direkt starten, als Terminal-Programm. (Fotos hat auch Toni gemacht, hier – und da ich ihn schon nicht aus Dankbarkeit heiraten kann, weil meine Liebste dagegen wäre, werde ich ihm wenigstens flugs followen.)

Virtualtango

Schritt für Schritt: Wie man eine virtuelle Parallels-Maschine in Virtualbox überführt. Schön langsam zwei Schritte vor, einmal gedreht und Wie-ge-schritt.

Die Mac-Virtualisierungssoftware „Parallels Desktop“ habe ich für einen Appel und ein Ei bekommen, als sich ein Bekannter ein neues Macbook zugelegt hat. Für Windows funktioniert sie auch vorzüglich und integriert sich nahtlos ins OS X – kein Grund zu wechseln. Mit meiner Linux-Installation sieht das anders aus, da gibt Parallels sich unkommod und sperrig – es ist ja nun wirklich kein Zustand, wenn man eben schnell mal einen aufgenommenen Fernsehfilm zur DVD mastern will und dafür erst stundenlang über einen internen Samba-Server Daten hin- und hertransportieren muss, weil Parallels für Linux keine vernünftige Festplatten-Integration anbietet. (Mehr zu den vergleichsweisen Vorteilen von Virtualbox am Ende dieses Artikels.)

Also habe ich beschlossen, virtuell nach Virtualbox umzuziehen. Die Herstellerfirma dieser kostenlosen Virtualisierungslösung hat sich erfreulicherweise von Sun kaufen lassen; Virtualbox ist also für Privatanwender weiter kostenlos, sogar in der Closed Source-Version. Das geht, ist aber eins-zwei-drei-vor-zurück-vor: ein ziemlicher Tanz – und die Beschreibungen, die ich gefunden habe, lassen immer den entscheiden Zwischenschritt aus und bringen Untergeeks wie mich ins Stolpern. Also hier das Tanzkärtchen für den Virtualtango in aller Ausführlichkeit.

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Jahresendräumen: PC fliegt raus!

Noch steht er unter dem Schreib- und Basteltisch des untergeeks: der gute alte PC. Das zahnbelaggelbe Stahlblechgehäuse stammt noch aus den 90ern, das Diskettenlaufwerk und das 100MB-ZIP-Drive auch (O! welch gewaltige Datenmenge auf so eine Zip zu passen schien!), die Innereien sind zum Glück etwas aktuelleren Datums. Aber es wird endlich Zeit, voneinander zu scheiden. Leb wohl,verdammte Wintel-Kiste

Der Ersatz: sowohl die WinXP-Partition als auch die Linux-Installation sind jeweils in eine virtuelle Maschine für Parallels auf dem Mac gewandert. Und nachdem mein Minimac von 1GB auf 2GB aufgerüstet ist, läuft das derart flüssig, dass man noch nicht mal einen Geschwindigkeitsunterschied zu einer realen Maschine merkt: sowohl unter XP als auch unter Linux kann ich jeweils mit der Lieblings-Software exzellent arbeiten: Gimp, Inkscape, K3B, k9copy, DVDStyler… alles da.

Allerdings ist die Linux-Installation auf dem Wege von (K)Ubuntu nach Opensuse migriert, weil das in der Parallels-Virtualisierung keine Zicken mit der Bildschirmauflösung macht. Auch hat es sich als praktisch erwiesen, Linux jeweils im Vollbild-Modus zu betreiben – man schaltet also wirklich zwischen laufenden Maschinen hin- und her. Leider sind die Parallels-Tools – Treiber für das Gastbetriebssystem, die Maus- und Bildschirmintegration verbessern – nicht mehr aktuell: bei mir läuft Parallels 3, das OpenSuse 11.1 natürlich noch nicht kennen konnte, und die Installation der Tools verweigert. Unter Windows XP läuft das alles deutlich geschmeidiger – bis hin zu der Betriebsart, die Windows-Programme nahtlos in OSX integriert. Yeah.

Okay: spielen sollte man nicht damit. Aber das war ja durchaus gewollt: auf der PS3 im Wohnzimmer sind Spielexzesse zwar möglich, aber unwahrscheinlicher – da drängt die Liebste dann doch darauf, auch mal wieder an den Fernseher zu dürfen.

Einen Computer abgebaut. Das Beste aus drei Welten zum Umschalten. Und nicht mehr so viel spielen.

(In der Hoffnung, dass mein Leben so viel besser wird…)