Thermomix TM21: Wenn der Drehregler stottert

Thermomix TM21Wie man die Elektronik demontiert und das Poti für die Geschwindigkeitsregelung wartet, weil der Regler kratzt und stottert.

Nur kurz, falls andere es brauchen – zu dem Thema habe ich noch nichts gefunden. Hinweise zur Reparatur der Antriebsmechanik hier im CIHOME, Hinweise zum „Fehler 3“ bei dieser Werkstatt in Holzgerlingen.

Der Thermomix ist ein Erbstück, aber leistet treue Dienste und macht einen soliden und einigermaßen wartungsfreundlichen (looking at you, Jura!) Eindruck. Davor, dass er aber irgendwann vielleicht neue Motorkohlen braucht, graust mir jetzt schon

Demontage des Geräts…

…habe ich nicht fotografiert, ist aber auch simpel: Insgesamt sechs Schrauben halten die weiße Gehäuse-Oberschale – zwei kurze hinten und vier unten. Die vorne links (von vorn gesehen) ist gemeinerweise kürzer, die hinten links sitzt gemeinerweise in einem Schacht, so dass man einen langen Torx-Schraubendreher braucht, um ranzukommen. Ich hatte zufällig noch einen T20, der einigermaßen passt; besser ist ein TT20-Bit.

Als nächstes die Drehknöpfe aus dem Gehäuse hebeln bzw. ziehen – den Zeiteinsteller oben rechts und die Knöpfe für Temperatur und Geschwindigkeit. Die Frontplatte, die in das weiße Oberteil eingesetzt ist, brauchen wir nicht zu entfernen.

Zu den Druckknöpfen: Die sind die eine Stelle, wo man schnell was kaputt machen kann; dazu kommen wir aber später.

Blick unter die entfernte Oberschale; Kabel noch gesteckt

Blick unter die entfernte Oberschale; Kabel noch gesteckt

Die Gehäuse-Oberschale aushaken und wegklappen. Die Kabel von der Elektronik stöpseln – drei weiße Flachstecker mit blauen Kabeln in unterschiedlichen Größen, ein schwarzer (zwei graue Kabeladern) und der Kontaktschuh des grünen Erdungskabels. Dann kann man die ganze Oberschale vom Gerät nehmen.

Die verdammten Druckknöpfe!

Die sind tricky. Deshalb guter Tipp: erst das hier anschauen.

Die Druckknöpfe bestehen aus dem eigentlichen Knopf, der vorn aus dem Gehäuse ragt, mit einem Stift daran – und einem Gegenstück, das den Taster-Kontakt geschlossen hält, solange keiner auf den Knopf drückt. Und um den Knopf herausziehen zu können, muss man das Oberteil vom Stift kriegen. Soweit klar.

Aber das einzige, was mir einfiel, war Gewalt – und damit habe ich die rechteckige Platte obendrauf abgerissen. (Sie drückt den Taster.) Sie ist angeflanscht an eine Röhre, in die der Stift kommt und die an ihrem oberen Ende – unterhalb der Platte, durch den Schlitz zu sehen – zwei Ärmchen sitzen, die den Stift halten. Man muss sie auseinanderdrücken – mit zwei kleinen Uhrmacherschraubenziehern – dann lässt sich der Stift rausziehen. Vielleicht.

Oder es sieht dann am Ende so aus – das Teil in der Mitte und das rechts gehören eigentlich zusammen; ich habe sie brutal auseinander gerissen.

Drei Teile - der Knopf mit dem Stift links, das abgebrochene Fassungs-Teil in der Mitte, und die Oberplatte rechts

Also: trusty old Zweikomponentenkleber. Es hat nach dem Zusammenbau wieder funktioniert, ich hoffe, es hält dauerhaft (aber nicht sehr zuversichtlich). Vielleicht kriege ich Ersatzteile aus einem 3D-Drucker, sonst schraube ich die Platte vielleicht einfach am Stift fest.

Auch das Poti wehrt sich – vergeblich!

Jetzt die drei Schrauben aus der Platine drehen , das Display aushaken – es wird von zwei Plastiknasen gehalten – und die Elektronik abnehmen.

Die Potis sind wie üblich an drei Kontakten verlötet und werden zusätzlich von zwei Laschen gehalten, die am anderen Ende durchs Gehäuse gesteckt und umgebogen sind. Vorsichtig aufbiegen, die drei Pole des Potis aufbiegen, und es herausnehmen.

Es ist ein 22k-Poti von Piher; Ersatzteil konnte ich auf die Schnelle nicht finden, also habe ich es geöffnet. Der Deckel ist von unten aufs Gehäuse gepresst, dann über vier Plastikstifte vernietet; die muss man mit einem Skalpell ein wenig abschneiden, dann lässt der Deckel sich aufhebeln. (Update: der Typ PT15-NH ist als 25k-Poti zu bekommen; ich probiere den jetzt aus. Datenblatt hier.)

Mit dem offenen Poti tun, was man so mit offenen Potis tut – mit Isopropanol/mildem Alkohol Schleifer und Schleifbahn reinigen, Schleifer-Kontakte sanft nachbiegen und – zähneknirsch – ein wenig Kontaktöl, falls vorhanden. Überflüssiges Öl aufnehmen, Poti wieder zusammenpressen, einstecken und festöten, Laschen umbiegen, fertig.

Alles wieder zusammenbauen – läuft.

Sandwichtoaster Krups FDK 451 demontieren und Verschluss ersetzen

…und nicht auf den Sabbelkarlonkel im Internet hören.

Das hier scheint öfter zu passieren:

Die Halteklammer des Sandwichtoasters ist abgebrochen. Der Kunststoff scheint durch die Hitze ziemlich, ziemlich spröde zu werden; wahrscheinlich bricht der harte Kunststoff auch ziemlich leicht. Anyway: Wenn man nach Ersatzteilen für diesen Sandwichtoaster sucht, bekommt man als erstes dieses hier angeboten – für einige Euro. Wie gesagt, scheint öfter zu passieren.

Ersatzteil besorgen ist also kein Problem – war in zwei, drei Tagen da. Das größere Problem: das Ersatzteil einbauen. Denn dafür muss man das Gehäuse des oberen Teils demontieren.

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Niederlagen – auf dem Weg zum Technikfriedhof

Es ist ein schönes Gefühl, Dinge reparieren und instand halten zu können. Der Technik nicht ausgeliefert zu sein. Funktion möglich zu machen.

Es ist ein nicht so schönes Gefühl, durch Blödheit oder Ungeschicklichkeit die eigenen Erfolge sabotiert zu haben. Und wo ich gerade am Aufarbeiten alter Schludrigkeiten bin, kann ich auch gleich das festhalten: Manchmal baut man, wenn man baut, Mist.

Fall 1: der Beamer.

Bei eBay als defekt ersteigert, weil ich aufgrund der Fehlerbeschreibung die Vermutung hatte, da wäre noch was zu machen. Tatsächlich: Bald hatte ich heraus, dass der Projektor an sich völlig intakt war, aber unter einem schlecht montierten Gehäuseschalter litt – so ein Schalter, der beim Öffnen des Gehäuses die Stromzufuhr unterbrechen soll; er unterbrach sie auch gerne einfach so. Über meine Entdeckung war ich so euphorisch, dass ich unvorsichtig und ungeschickt geworden bin und mit dem Schraubenzieher im geöffneten Gerät einen Kurzschluss verursacht habe.

Drei Dinge passierten:

  1. Es knallte gewaltig.
  2. Die Sicherung flog raus und ich saß im Dunkeln.
  3. Vor Schreck riss ich meinen Arm zurück und dabei die Bedienplatine samt Stecker von der Platine.

Natürlich habe ich versucht, das wieder hinzubiegen bzw. zu -löten, aber ohne Erfolg. Tja, einige Sekunden lang hatte ich für praktisch überhaupt kein Geld einen eigenen Beamer.

Fall 2: die Büro-Kaffeemaschine.

Ach, meine gute, alte Saeco Vienna. Ein Sorgenkind von Anfang an, und dann: treu, brav, verlässlich. Bewährte Koffeinspenderin für einen guten Teil des Büros, und bei kleineren Wehwehchen mit etwas Liebe immer wieder zur Arbeit zu bewegen. Da sie das zwanzigste Lebensjahr schon hinter sich haben dürfte und sich zumindest in den letzten Jahren bestimmt nicht gelangweilt hat, ist das schon eine Lebensleistung. Und doch…

…plötzlich, nur noch Tröpfchen statt eines Kaffeestrahls. Wohl meinende Kollegen rissen laue Witze über Prostataprobleme bei älteren Herrschaften, kurz: es war wieder Zeit. Einen Sonntagnachmittag lang den Küchentisch blockiert, den Fehler gesucht und bald gefunden – wie beim allerersten Mal war es ein Krümel Kaffee, der den Durchflussmesser verstopfte. Schnell beseitigt und gleich noch an die Große Inspektion gemacht, also gereinigt, das Mahlwerk demontiert, Dichtungen ersetzt, zusammengebaut, ausprobiert, gemerkt, dass eine Dichtung fehlte, die Sauerei weggewischt, alles wieder aufgemacht, Dichtung umgesetzt, zusammengebaut, läuft. Super!

Also schnell aus der Wohnung schaffen, damit sie aus dem Weg ist.

Der Denkfehler wurde mir klar, als ich die Maschine am nächsten Morgen auf Arbeit aus dem Auto holte: Es ist kalt, auch in Frankfurt friert es nachts. Das Restwasser in der Maschine war auch gefroren. Und damit sind einige Dichtungen und Schläuche hinüber. Welche, das will ich schon gar nicht mehr erkunden – vermutlich die Boilerdichtung, für die man wirklich, wirklich alles auseinandernehmen muss.

Kofferrauminhalt

Links die erfrorene Kaffeemaschine, rechts der erschlagene Beamer. Und ein Paar alte Autoboxen

Das hier ist also nur noch eine Kofferraumladung Elektroschrott (genauer gesagt: ich habe beschlossen, dass es nur noch Elektroschrott ist), und geht demnächst zum Recyclinghof.

Aufgegeben? Ja.

Hätte ich die Reparaturkandidaten nicht noch einmal reparieren können? Vielleicht. Aber so wie mich der Beamer seit Monaten vorwurfsvoll anguckt, hätte mich auch die Kaffeemaschine vielleicht jahrelang angeguckt, bis ich irgendwann dann doch den Mut und die Zeit gefunden hätte, einen Tag für einen weiteren Reparaturversuch zu opfern. Nenn mich schwach: Ich habe das nicht mehr ausgehalten.

Ärzte, sagt man, können ihre Fehler auf dem Friedhof besuchen. Ich habe meinen zumindest hier im Blog ein kleines Denkmal gesetzt.

Kaffeekampf: A Tale of Two Viennas

„It was the best of machines, it was the worst of machines.“

Wie jeder Geek erhalte auch ich meine Arbeitsfähigkeit und damit meinen Wert für die Gesellschaft mit Drogen: in meinem Fall sind das unter anderem möglichst kindische Computerspiele und frisch gebrühter Kaffee. Und wie jeder Geek weiß ich, dass Kaffeemaschinen einen miesen Humor haben.

In meinem Fall erwies sich das am Büro-Kaffeevollautomaten, einer älteren, kackbraun-hässlichen Maschine vom Typ Saeco Vienna, die aber über alles Notwendige verfügt. Kaffeemühle, E61-artige Brühgruppe mit Vorbrüh-Funktion, Sensoren, Prozessorsteuerung. Die Maschine war die Spende eines Kollegen und tat ihren Dienst, bis es eines tages hör- und riechbar knallte und sie dahin war. Nun, selbst ist der Geek: ich also wochenends in meine Arbeitsstätte, das Ding demontiert, weggedampfte Leiterbahnen nachgelötet, die verklemmte Kaffeemühle demontiert und gereinigt, alles wieder zusammengeschraubt – und dann aufgegeben, als die Maschine immer noch nicht wollte. Noch mehr Aufwand wollte ich nicht investieren, zum einen weil es sich nicht lohnte, zum anderen, weil mir meine Liebste sehr deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie einer weiteren zerlegten Maschine auf meinem Schreibtisch eher skeptisch gegenüberstünde.

Macht nichts: Ersatz beschaffen ist doch viel einfacher als bis zum bitteren Ende reparieren. Also bei eBay eine neue alte Vienna geschossen – generalüberholt und trotzdem äußerst bezahlbar. Das Ding kommt an, brüht genau eine Tasse – und gibt dann nur noch Tröpfchen von sich. Wie gesagt: Kaffeemaschinen haben einen miesen Humor.

Kaffee läuft: So soll's sein!

Um’s kurz zu machen: Maschine läuft, Kaffee läuft. Aus diesem Anlass möchte ich hier gerne eine kleine Einsteiger-Anleitung zur Demontage und Reparatur einer Saeco Vienna anbieten – mit einigen im Lauf der Zeit zusammenrecherchierten Tipps und Unterlagen. Weiterlesen

Tastaturwäsche reloaded: Reparieren statt spülen

Ich geb’s ungern zu, aber ich hatte unrecht: Allein dadurch, dass man sie in die Spülmaschine tut, ist eine flüssigkeitsgeschädigte EEE-Tastatur nicht wieder hinzubekommen. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: ich habe es geschafft, die Tastatur wieder zu reparieren, und ich behaupte, dass die Chancen, das nachzumachen, ganz gut sind. Es ist allerdings eine ziemliche Frickelei. Weiterlesen

Die tote Drei und das teure Glas Wein

Klingt irre, oder? Fast wie ein Piratenroman. Dahinter verbergen sich schnöde Fakten: Die Taste Drei, die nach der multiplen Flüssigkeitsattacke gestorben war, bleibt tot. Auch zärtlichste Wiederbelebungsversuche fruchten nicht. Eine neue Tastatur muss her – 40 Euro plus Mehrwertsteuer und Versand. War, so gesehen, ein ziemlich teures Glas Wein.

Nächstes Projekt ist dann, einen abgebrochenen USB-Anschluss zu reparieren – das geht aber leider nicht ohne Löten ab.

(Ach ja: Ersatzteile für Acer- und viele andere Laptops gibt’s hier. Und im Acer-Ersatzteilekatalog, den es hier auch gibt, ist eine schöne Explosionszeichnung, die beim Auseinanderbauen eines Aspire 1690 sehr hilft.)

Tastaturwäsche (III): Wege zur Erkenntnis

Am Ende der mehrtägigen Trocknungszeit:

Der Rechner hat die Weindosis offenbar gut überlebt, kommertiert die Katastrophe allerdings über seine Display-Leuchte – die Hintergrundbeleuchtung flackert. Dieses Flackern hat sich allerdings deutlich gebessert, nachdem ich die Kontakte im Stecker mit 96-prozentigem Alkohol gereinigt habe.

Die Tastatur funktioniert ebenfalls wieder – bis auf die Taste Drei, was ich natürlich erst gemerkt habe, als ich die Überschrift dieses Blog-Eintrags tippen wollte. Ich nehme aber an, dass es sich um ein mechanisches Problem dieser einen Taste handelt und nicht mehr um eine Spätfolge der Kurzschlüsse – alles andere funktioniert. Puh.

Unter dem Strich
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gewinnen wir folgende Erkenntnis:

  1. Wo möglich, sollte man auf Wein und Scheibenklar im Rechner verzichten.
  2. Sie stellen aber keine unumkehrbare Katastrophe dar.
  3. Der Rechner riecht immer noch nach Riesling. Lecker.
  4. Der alte Hackertipp – Tastatur in die Spülmaschine – funktioniert durchaus.
  5. Ist aber unter Umständen gar nicht nötig, weil…
  6. wir die Trocknungszeiten gnadenlos unterschätzt haben: einige Tage muss eine Tastatur selbst dann abtrocknen, wenn man sie mit einer schnell verdunstenden Flüssigkeit (wie Scheibenklar) misshandelt hat.
  7. Hochreiner Alkohol scheint eine gute Wahl zu sein für die Reinigung – er löst keine Lacke an und ist aufgrund seiner hydrophilen Eigenschaften gut geeignet, um Wasserschäden zu lindern.
  8. Die der Theorie nach konsequenteste Methode – den ganzen Rechner in reinen Alkohol zu tauchen bzw. in der Spülmaschine durchzuwaschen – empfiehlt sich aufgrund möglicher Schäden an empfindlichen Plattenoberflächen nur eher Mutigen.