Virtualtango

Schritt für Schritt: Wie man eine virtuelle Parallels-Maschine in Virtualbox überführt. Schön langsam zwei Schritte vor, einmal gedreht und Wie-ge-schritt.

Die Mac-Virtualisierungssoftware „Parallels Desktop“ habe ich für einen Appel und ein Ei bekommen, als sich ein Bekannter ein neues Macbook zugelegt hat. Für Windows funktioniert sie auch vorzüglich und integriert sich nahtlos ins OS X – kein Grund zu wechseln. Mit meiner Linux-Installation sieht das anders aus, da gibt Parallels sich unkommod und sperrig – es ist ja nun wirklich kein Zustand, wenn man eben schnell mal einen aufgenommenen Fernsehfilm zur DVD mastern will und dafür erst stundenlang über einen internen Samba-Server Daten hin- und hertransportieren muss, weil Parallels für Linux keine vernünftige Festplatten-Integration anbietet. (Mehr zu den vergleichsweisen Vorteilen von Virtualbox am Ende dieses Artikels.)

Also habe ich beschlossen, virtuell nach Virtualbox umzuziehen. Die Herstellerfirma dieser kostenlosen Virtualisierungslösung hat sich erfreulicherweise von Sun kaufen lassen; Virtualbox ist also für Privatanwender weiter kostenlos, sogar in der Closed Source-Version. Das geht, ist aber eins-zwei-drei-vor-zurück-vor: ein ziemlicher Tanz – und die Beschreibungen, die ich gefunden habe, lassen immer den entscheiden Zwischenschritt aus und bringen Untergeeks wie mich ins Stolpern. Also hier das Tanzkärtchen für den Virtualtango in aller Ausführlichkeit.

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Jahresendräumen: PC fliegt raus!

Noch steht er unter dem Schreib- und Basteltisch des untergeeks: der gute alte PC. Das zahnbelaggelbe Stahlblechgehäuse stammt noch aus den 90ern, das Diskettenlaufwerk und das 100MB-ZIP-Drive auch (O! welch gewaltige Datenmenge auf so eine Zip zu passen schien!), die Innereien sind zum Glück etwas aktuelleren Datums. Aber es wird endlich Zeit, voneinander zu scheiden. Leb wohl,verdammte Wintel-Kiste

Der Ersatz: sowohl die WinXP-Partition als auch die Linux-Installation sind jeweils in eine virtuelle Maschine für Parallels auf dem Mac gewandert. Und nachdem mein Minimac von 1GB auf 2GB aufgerüstet ist, läuft das derart flüssig, dass man noch nicht mal einen Geschwindigkeitsunterschied zu einer realen Maschine merkt: sowohl unter XP als auch unter Linux kann ich jeweils mit der Lieblings-Software exzellent arbeiten: Gimp, Inkscape, K3B, k9copy, DVDStyler… alles da.

Allerdings ist die Linux-Installation auf dem Wege von (K)Ubuntu nach Opensuse migriert, weil das in der Parallels-Virtualisierung keine Zicken mit der Bildschirmauflösung macht. Auch hat es sich als praktisch erwiesen, Linux jeweils im Vollbild-Modus zu betreiben – man schaltet also wirklich zwischen laufenden Maschinen hin- und her. Leider sind die Parallels-Tools – Treiber für das Gastbetriebssystem, die Maus- und Bildschirmintegration verbessern – nicht mehr aktuell: bei mir läuft Parallels 3, das OpenSuse 11.1 natürlich noch nicht kennen konnte, und die Installation der Tools verweigert. Unter Windows XP läuft das alles deutlich geschmeidiger – bis hin zu der Betriebsart, die Windows-Programme nahtlos in OSX integriert. Yeah.

Okay: spielen sollte man nicht damit. Aber das war ja durchaus gewollt: auf der PS3 im Wohnzimmer sind Spielexzesse zwar möglich, aber unwahrscheinlicher – da drängt die Liebste dann doch darauf, auch mal wieder an den Fernseher zu dürfen.

Einen Computer abgebaut. Das Beste aus drei Welten zum Umschalten. Und nicht mehr so viel spielen.

(In der Hoffnung, dass mein Leben so viel besser wird…)