Wenn Medion die Uhr nicht kann: Aldi-Surfstick überlisten

Und du, Aldi…

…schaffst es auch noch, mir an einem eigentlich ganz netten Angebot zum Surfen per UMTS-Stick den Spaß zu versauen. Der Surfstick, den du da unter deiner Hausmarke Medion heraushaust, ist völlig in Ordnung (ein zeitgemäßer Huawei-Stick für 60 Euro), und der große Vorteil an der Huawei-Hartware ist ja, dass sie von allen Betriebssystemen unterstützt wird: Windows, Linux, Mac.

Eigentlich.

Denn das, was du da als „Software“ für Mac-Nutzer verteilst, das hat es einfach nicht verdient, so nackt und unreif in die Welt geschickt zu werden. Und leider bin ich derzeit auf den UMTS-Surfstick angewiesen (das ist eine andere Geschichte, nur so viel dazu: nachdem ich jetzt ein paar Vormittage mit Warten auf die Techniker zugebracht habe, weiß ich jetzt, warum Vodafone mit dem Slogan „Es ist deine Zeit“ wirbt. Well.) – angewiesen jedenfalls, und deshalb finde ich so was überhaupt nicht witzig.

Tagesflat, Monatsflat

Von all den vielen kleinen Abstürzen und Disconnects der Medion-Software will ich nicht reden. Das könnte schließlich auch am Netzbetreiber e-plus liegen. Ich will auch nicht darüber meckern, dass die Software öfter mal behauptet, es sei keine SIM-Karte eingesteckt, und dann mit langwierigen Neustarts überlistet werden will. Oder dass der Mac-Ruhezustand sie aus dem Takt bringt. Geschenkt.

Richtig auf die Palme gebracht hat mich aber heute, dass die Medion-Software mich heute dauernd wieder vom Netz geschmissen hat – am Linux-Netbook hatte noch alles prima funktioniert, die Einwahl per Mac wollte mir nicht gelingen. Dafür bekam ich dauernd SMS vom Provider:

Aha: per SMS beschwert sich der Provider darüber, dass ich einen Flatrate-Tag buchen will, obwohl ich doch noch in der Monatsflatrate bin. Wie lieb von ihm – schließlich muss ich die zwei Euro für den Surf-Tag nur dann zahlen, wenn ich ihn wirklich brauche. Ich interpretiere die SMS als höfliche Bitte, die Einwahl-Software auf „Monatstarif“ umzustellen – schließlich habe ich schon bezahlt.

Catch-22 in der Tagesflachrate

Und jetzt wird es wirklich lustig. Wenn ich ins Untermenü „Tarifoptionen“ gehe und dort „Monatsflatrate“ buche, sagt mir das Programm: habe ich doch schon. Will ich das Menü verlassen, verweigert mir das Programm das mit der Begründung, ich müsse ja erst noch die Monatsflat buchen. Hrrgttnchml…

Mach einfach nochmal Sonntag draus

Kurz nachgedacht: kann es sein, dass das arme Programm komplett durcheinander kommt, weil die Monatsflat ausgerechnet heute ausläuft? Kann es, stellt sich heraus. Einmal kurz die Systemuhr meines Mac einen Tag zurückgestellt – und alles wird gut: Monatsflat aktiv, Fenster zu und weitersurfen…

…aber musste das sein, Aldi, frag ich dich?

Probleme mit etwas Problemlosem: Der Surfstick unter Linux

War doch alles so schön einfach mit meinem EEE-PC, der ein aktuelles Ubuntu Linux für Netbooks beherbergt: Stick eingestellt, angeklickt, Provider ausgewählt, alles gut. Dachte ich, bis der Stick dann unterwegs plötzlich die Einwahl verweigerte.

Stellt sich heraus (Google macht, wie immer, klüger): Normalerweise – auch mit der Monatsflat – wählt sich der Stick über den Einwahlpunkt internet.eplus.de ein; wenn die Monatsflat abgelaufen ist, wird das Surfen schön mit 0,24 Euro pro MB abgerechnet und munter abgebucht. Bis die Karte leer ist. Wenn man die Tagesflat für 2 Euro nutzen will, muss man den Einwahlpunkt ändern – auf tagesflat.eplus.de. Muss einem ja nur gesagt werden.

Was ein cooler Tipp!

Ein virtuelles Windows auf dem Mac – wieder mal: Nach dem Update auf die neue Mac-OS-Variante „Snow Leopard“ verweigerte mein XP-Stammvirtualisierer „Parallels“ auf einmal den Dienst.

Was natürlich um so ärgerlicher ist, weil man ja Daten hat, an die man ranmöchte. Und das mit der Migration einer Parallels-Maschine in ein anderes Systems ist kein Ponyschlecken.

Dass plötzlich eine nicht mehr ganz aktuelle, aber doch bewährte Software ihren Dienst verweigert, kann doch nicht sein, dachte ich und suchte nach Hinweisen. Tatsächlich: Parallels 3 will unter „Snow Leopard“ nicht mehr starten. Und beim Hersteller findet sich dazu nur der Hinweis: Übrigens, Parallels läuft mit SL nicht mehr (ach) – und die implizite Aufforderung, doch bitte auch ihm Geld für ein Update in den Rachen zu schmeißen und nicht nur Apple.

Da mir fast 50 Euro dann aber doch etwas unangemessen erschienen, um den Status quo wiederherzustellen – das hat ja was von digitaler Erpressung! – habe ich weiter gesucht und bin über den Apfeltalk auf den exzellenten Tipp von Toni gestoßen: das Parallels-Paket aufschnüren und das Executable einfach direkt starten, als Terminal-Programm. (Fotos hat auch Toni gemacht, hier – und da ich ihn schon nicht aus Dankbarkeit heiraten kann, weil meine Liebste dagegen wäre, werde ich ihm wenigstens flugs followen.)

Virtualtango

Schritt für Schritt: Wie man eine virtuelle Parallels-Maschine in Virtualbox überführt. Schön langsam zwei Schritte vor, einmal gedreht und Wie-ge-schritt.

Die Mac-Virtualisierungssoftware „Parallels Desktop“ habe ich für einen Appel und ein Ei bekommen, als sich ein Bekannter ein neues Macbook zugelegt hat. Für Windows funktioniert sie auch vorzüglich und integriert sich nahtlos ins OS X – kein Grund zu wechseln. Mit meiner Linux-Installation sieht das anders aus, da gibt Parallels sich unkommod und sperrig – es ist ja nun wirklich kein Zustand, wenn man eben schnell mal einen aufgenommenen Fernsehfilm zur DVD mastern will und dafür erst stundenlang über einen internen Samba-Server Daten hin- und hertransportieren muss, weil Parallels für Linux keine vernünftige Festplatten-Integration anbietet. (Mehr zu den vergleichsweisen Vorteilen von Virtualbox am Ende dieses Artikels.)

Also habe ich beschlossen, virtuell nach Virtualbox umzuziehen. Die Herstellerfirma dieser kostenlosen Virtualisierungslösung hat sich erfreulicherweise von Sun kaufen lassen; Virtualbox ist also für Privatanwender weiter kostenlos, sogar in der Closed Source-Version. Das geht, ist aber eins-zwei-drei-vor-zurück-vor: ein ziemlicher Tanz – und die Beschreibungen, die ich gefunden habe, lassen immer den entscheiden Zwischenschritt aus und bringen Untergeeks wie mich ins Stolpern. Also hier das Tanzkärtchen für den Virtualtango in aller Ausführlichkeit.

Weiterlesen

Neues System vergisst alte iPods?

Danke, Apple! Ein guter Teil des Wochenendes geht drauf, weil die beiden iPods plötzlich nicht mehr synchronisieren wollen. Nada. Nicht einmal in iTunes tauchen sie mehr auf – und ich halte zunächst meinen iPod Touch für defekt, bis ich vermute und überprüfe, dass tatsächlich der iPod Classic (5. Generation, 30GB) meiner Liebsten ebenso wenig erkannt wird.

Was passiert ist? Nichts ist passiert. Außer dass offenbar eine völlig legale und teuer bezahlte Neuinstallation von Mac OS X 10.5 („Leopard“) dazu führt, dass die iPods ihren Heim-Rechner nicht mehr erkennen. Sie scheinen ihn für einen neuen Rechner anzusehen, und der wiederum weigert sich, mit ihnen zu sprechen. Das Höchste der Gefühle ist ein „Unbekannter Fehler 1691“. (NB: geile Fehlermeldung, das. Wenn ich im Netz nach der Bedeutung gucken kann, wieso kann das mein iTunes nicht?)

Was tun? Der Tipp, den man an verschiedenen Stellen im Netz dazu findet, ist eindeutig: iTunes neu installieren.

iPods zeigen eigenes Format

Das löst leider das Problem nicht. Mit großer Beharrlichkeit ignoriert iTunes weiter beide iPods. Immerhin: den „Classic“ kann man durch einen harten Reset (Tasten Menu und Select drücken und festhalten, bis das Apfel-Logo erscheint) immerhin dazu bringen, dass der Mac ihn erkennt – und als noch nicht ordentlich formatierte Festplatte einbinden will:

Warnbox: iPod Classic wird als neues Medium erkannt

Warnbox: iPod Classic wird als neues Medium erkannt

Leider bringt auch die angebotene Möglichkeit nichts, den iPod zu initialisieren, sprich: mit dem Festplatten-Dienstprogramm zu formatieren – das verweigert nämlich mit einem dürren „Permission denied“ die vielleicht segensreiche Arbeit. Den iPod Touch kann man immerhin über die Systemeinstellungen radieren – was ihn für zwei Stunden in einen Löschmodus versetzt, an dessen Ende man mit einem völlig leeren Gerät dasteht. Was soll ich sagen: iTunes scheint jetzt zwar zu erkennen, dass da was getan werden muss, hängt sich aber auf, sobald man den iPod Touch anhängt.

Deinstallation mit der Unkrautschere

Eine herkömmlich schlichte Deinstallation/Neuinstallation a la Apple ist eine feine, weil einfache Sache. Leider ist es damit hier nicht getan: man muss nämlich Apple deutlich gründlicher deinstallieren als man es gewohnt ist. In den „Programme“-Ordner gehen; iTunes nehmen und in den Papierkorb ziehen, Papierkorb leeren – das reicht nicht. Ein paar weitere Schritte sind nötig (Wie man iTunes wirklich komplett installiert, beschreibt Apple hier):

  • Das Dienstprogramm „Aktivitätsanzeige“ aufrufen und den Prozess „iTunes Helper“ manuell beenden – vorher lässt sich der Papierkorb nicht richtig leeren.

Dann noch alle Spuren von iTunes tilgen – aus den folgenden Ordnern (jeweils im Finder über „Gehe zu..“/“Gehe zum Ordner“ ansteuern und die Dateien in den Papierkorb befördern):

  • ~/Library/ -- Ordner iTunes
  • ~/Library/Preferences/ -- die drei Dateien com.apple.iTunes*
  • ~/Library/Preferences/ByHost/ -- eine Datei com.apple.iTunes*
  • /Library/ -- ein iTunes-Ordner (falls vorhanden)

Ich habe sogar noch eine Extra-Brutalität begehen müssen, um iTunes wirklich zum Wiederentdecken der iPods zu bewegen:

  • Im Ordner „Musik“ den Ordner „iTunes“ öffnen und die beiden folgenden Dateien umbenennen: iTunes Library und iTunes Music Library.xml
  • iTunes einmal starten, iPod anschließen; Neuerkennung einleiten (der Mac fragt, ob er den iPod auf diesen Rechner umrubeln soll)
  • iTunes zumachen; Dateien über die von iTunes angelegten neuen Versionen kopieren

Beim nächsten iTunes-Start hat dann alles funktioniert. Uff.

Am Ende dann noch einmal in die iTunes-Einstellungen und unter „Erweitert“ den Speicherort für die iTunes-Musik erneuern (sprich: auf „Ändern“ klicken und den gleichen Ordner wie vorher noch einmal neu auswählen); das führt dazu, dass iTunes alle Dateien noch einmal einliest und die Datenbank auf Trab bringt.

So. Jetzt hat iTunes wieder die Haare schön. War das nötig, so ein Aufwand?

Jahresendräumen: PC fliegt raus!

Noch steht er unter dem Schreib- und Basteltisch des untergeeks: der gute alte PC. Das zahnbelaggelbe Stahlblechgehäuse stammt noch aus den 90ern, das Diskettenlaufwerk und das 100MB-ZIP-Drive auch (O! welch gewaltige Datenmenge auf so eine Zip zu passen schien!), die Innereien sind zum Glück etwas aktuelleren Datums. Aber es wird endlich Zeit, voneinander zu scheiden. Leb wohl,verdammte Wintel-Kiste

Der Ersatz: sowohl die WinXP-Partition als auch die Linux-Installation sind jeweils in eine virtuelle Maschine für Parallels auf dem Mac gewandert. Und nachdem mein Minimac von 1GB auf 2GB aufgerüstet ist, läuft das derart flüssig, dass man noch nicht mal einen Geschwindigkeitsunterschied zu einer realen Maschine merkt: sowohl unter XP als auch unter Linux kann ich jeweils mit der Lieblings-Software exzellent arbeiten: Gimp, Inkscape, K3B, k9copy, DVDStyler… alles da.

Allerdings ist die Linux-Installation auf dem Wege von (K)Ubuntu nach Opensuse migriert, weil das in der Parallels-Virtualisierung keine Zicken mit der Bildschirmauflösung macht. Auch hat es sich als praktisch erwiesen, Linux jeweils im Vollbild-Modus zu betreiben – man schaltet also wirklich zwischen laufenden Maschinen hin- und her. Leider sind die Parallels-Tools – Treiber für das Gastbetriebssystem, die Maus- und Bildschirmintegration verbessern – nicht mehr aktuell: bei mir läuft Parallels 3, das OpenSuse 11.1 natürlich noch nicht kennen konnte, und die Installation der Tools verweigert. Unter Windows XP läuft das alles deutlich geschmeidiger – bis hin zu der Betriebsart, die Windows-Programme nahtlos in OSX integriert. Yeah.

Okay: spielen sollte man nicht damit. Aber das war ja durchaus gewollt: auf der PS3 im Wohnzimmer sind Spielexzesse zwar möglich, aber unwahrscheinlicher – da drängt die Liebste dann doch darauf, auch mal wieder an den Fernseher zu dürfen.

Einen Computer abgebaut. Das Beste aus drei Welten zum Umschalten. Und nicht mehr so viel spielen.

(In der Hoffnung, dass mein Leben so viel besser wird…)