Warum nicht mal live auf einer Bühne löten? Mit dieser trügerisch einfachen Frage haben „Afrigadget„-Blogger jke und ich auf dem Webmontag #26 im Februar eine kleine Bastelaktion gestartet. Kleine LED-Magnetlampen herstellen, so genannte „Throwies“ – das hat uns und allen Mitbastlern so viel Spaß gemacht, dass Webmontag-Organisator Ali Pasha mit der rhetorischen Frage „Wollt ihr das jetzt nicht immer machen?“ die Gründung des „Makefurt“-Projekts angestoßen hat (wie wir das ganze mit schamloser Anschleimerei beim potentiellen Sponsor O’Reilly und seinem „Make“-Magazin getauft haben).
Makefurt will die Brücke schlagen zwischen Ideen, Software und der wirklichen Welt – man kann das „Physical Computing“ nennen, Hardware-Hacking oder einfach: Selber bauen mit Spaß. Und die Möglichkeiten, die Bastler heute haben – durch Design-Software, computergesteuerte Miniserien-Fertigung, simple Plattformen wie den Arduino-Microcontroller und vor allem: durch den Ideenreichtum und den Wissensschatz der Bastler-Communities im Netz – diese Möglichkeiten sorgen dafür, dass das auch keine elitäre Angelegenheit für ein paar Alphanerds mit der Lizenz zum Löten sein muss, sondern auch Barfußbastler wie du und ich ihre Erfolgserlebnisse haben können – und großartige Dinge schaffen.
A propos großartige Dinge: Als wir diskutiert haben, was wir denn nun alles bauen wollen, kam vom unermüdlichen Matthias Gutjahr wie aus der Pistole geschossen: Lass uns für den Webmontag einen Applausometer bauen. Applausometer! Diese Erfindung aus einem Donald-Duck-Klasssiker, den ich leider auch mit Donaldisten-Hilfe bisher nicht aufstöbern konnte, an den ich mich aber deutlich erinnere: „Genug, genug, der Applausometer schafft’s nicht mehr!“ Mithilfe meines Arduino und ein paar alter Teile aus der Bastelkiste sollte das eigentlich kein Problem sein.
Gentlemen, heat your solders – Makefurt legt los
Geredet und geplant haben wir lange, unter makefurt.de eine organisatorische Basis geschaffen – viel ist leider noch nicht zu sehen, bis wir das umgehoben haben, was derzeit nicht besonders benutzerfreundlich in meinem Wiki geparkt ist. Am Samstag haben wir dann endlich die Lötkolben beheizt – leider nur zu zweit, dafür aber als Gäste im außerordentlich großartigen Hackerspace des Frankfurter CCC. Etwas mehr als drei Stunden Zeit – da müsste doch schon mal ordentlich was zu wuppen sein…
Am Ende war der Anfang dann doch wieder wie alle Anfänge: mühsam. Der Plan für den Tag: mäßig ehrgeizig. Als Organspender für das Applausometer musste ein altes Laserfax herhalten, dazu bald mehr – möge es hinreichen, dass dieses Fax einen schrittmotorgetriebenen Scanner-Schlitten enthielt, der die Basis wird für den Zeiger des Applausometers. Also: Eine Treiberplatine löten – ein simpler L293D-Treiber übersetzt die Signale des Arduino in Befehle an den Motor – und ein kleines Programm schreiben zum Austesten (Kommentar von Andi zu meinen Codeschnipseln: „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber C ist das nicht!“) – und…
…am Ende lief’s nicht. Wenn ich das gestern abend richtig analysiert hat, haben Hardware und Software, ähem, mit unterschiedlichen Konstanten gearbeitet – mal sehen, ob ich die Zeigereinheit des Applausometers dann wenigstens heute zum Laufen bringe. Aber der Anfang ist gemacht. Per aspera ad astra!