Zuende: sieben Wochen ohne

Ich schäme mich ja so. Ein Anruf bei der Arcor-Pressestelle – und dann ging alles ganz schnell. Binnen sieben Werktagen hatte ich wieder Internet und Telefon, nach sieben Wochen ohne. Diverse Anrufe äußerst hilfsbereiter Mitarbeiter. Eine Gutschrift. Eine vielfache Entschuldigung für die ausgebliebenen Rückrufe. Und eine Erklärung.

Demnach haben sie mich tatsächlich im Niemandsland zwischen zwei verfeindeten Telefonkonkurrenten vergessen: Ende August: Arcor stellt einen Antrag zur Übernahme meiner Rufnummer an Versatel. Versatel reagiert nicht. Arcor lässt’s dabei bewenden. Anfang Oktober:Ich protestiere, da inzwischen netzlos. Arcor stellt erneut einen Antrag. Versatel antwortet: Nummer nicht registriert. (Klar: ist inzwischen gekündigt.) Und das war’s dann erst einmal, für lange, lange Zeit.

Das Arcor-Eskalationsteam (Abbildung: ähnlich)

Das Arcor-Eskalationsteam (Abbildung: ähnlich)

Immerhin hat sich bewahrheitet, was graubärtige Forenbesucher sich hinter den schwarzen Nägeln ihrer vorgehaltenen Hand zuraunen: es existiert tatsächlich, das sagenumwobene Arcor-Eskalationsteam in Essen. Und es ist verdammt schnell. Ob die Jungs (und Mädels) wohl in ihrer Essener Zentrale in Bereitschaft gesessen haben, sich in ihren feuerroten Eskalationsteamoveralls langweilend, bis meine Beschwerde die Alarmsirenen schrillen ließen und sie die Stangen hinunter an ihre Operator-Plätze flogen, voller Adrenalin, voller Hunger, voller Helferwut? Vermutlich leider nein.Ich schätze, sie haben sich auch ohne mich nicht gelangweilt. Immerhin, es gibt sie, die Guten. Und die Verantwortlichen bei Versatel möge unterwegs stets die Handyakkudiarrhö treffen.

Fußnote über die Zaungäste: die Telekom war auch beteiligt – in Gestalt eines Technikers, der die Leitung schalten sollte. Da die aber längst funktionierte und in Betrieb war, als er auftauchte, tat er, was Telekom-Techniker so tun: wichtig mit Messfühlern wedeln, meine arme Liebste mit Technobabble verunsichern und einfach mal ungefragt eine neue Dose an die Wand schrauben. War ja schnell wieder entfernt: Ergebnisse zählen.

Und das sagt sie mir jetzt…

„Mannomann“, regt sich meine Liebste über eine leicht stieselige Kundin aus ihrem Arbeitsalltag auf. „Hätte sich die Frau erstmal telefonisch bei uns gemeldet, dann hätte ich ihr alles erklärt, und die Sache wäre in zehn Minuten erledigt gewesen. Jetzt hat sie ’ne Vorstandsbeschwerde geschrieben, da bleibt der Kram halt bei der entsprechenden Abteilung in Stuttgart liegen. Wartet sie halt.“

Da Warten in meinem Fall genau das ist, was ich vermeiden will, hat mich dieses Geschichtchen (aus einer völlig IT-abstinenten Branche!) elektrisiert; warte ich doch auch drei Tage nach meinem Fax an den Arcor-Vorstand immer noch auf eine Reaktion. Heute habe ich die Kollegen aus der Pressestelle um Hilfe gebeten, das ist dann aber wirklich das letzte Mittel.

Ein Online-Fortschrittchen: Am Montag war das Kästchen noch grau

Ein Online-Fortschrittchen: Am Montag war das Kästchen noch grau

Immerhin: eins hat sich in diesen drei Tagen bewegt. Nicht, dass endlich die versprochene Rückmeldung gekommen wäre, nein. Aber immerhin: der online abrufbare Bestellstatus scheint ein halbes Kästchen weiter gerückt zu sein… nicht, das das irgendwelche Informationen darüber enthält, wie lange ich noch Offliner bin.

Fast einen Monat offline dank…

…ja, wem denn? Keine vorschnellen Schuldzuweisungen. Schuld bin ich selber: wie kann man nur glauben, dass ein DSL-Providerwechsel mit Rufnummernportierung ausgerechnet bei mir glatt geht? Welch Hybris. Ein gewisser Eschborner Provider ist allerdings vermutlich auch nicht ganz unbeteiligt.

Eine völlig gewöhnliche Geschichte. Weiterlesen