Matrix-1000-Sensation: Seltener Bug nach über 30 Jahren endlich entdeckt!

Eine Einstellung für die Stimmenzuweisung im Matrix hat einfach nie funktioniert – und irgendwie scheint es bis jetzt keinem aufgefallen zu sein. Aber jetzt gibt’s da was.

A cute golden bug akin to a cricket looking above the edge of a circuit board

„Hey, ich will das haben! Ich habe schließlich schon ein V1.20-ROM!“ — BITTE HIER WEITERLESEN

Vor ein paar Tagen hat Bob Grieb – der Ingenieur, der das Matrix-1000-Update entworfen und programmiert hat – eine Mail bekommen. Da schrieb ihm Tim, ein Matrix-Besitzer und Nutzer des V1.20-Updates. Die Mail merkte höflich an, dass die „Reassign/Rob“-Einstellung für die Stimmenzusweisung anscheinend nicht funktionierte, und fragte, ob es da womöglich ein Problem mit der V1.20-Firmware gäbe. Bob hat zwar keinen M1000 mehr, aber hatte sich damals eine Verilog-Simulation gebaut, um die Firmware umzuschreiben. Mit der Simulation fand er schnell heraus: Tim hatte Recht – die „Reassign/Rob“-Einstellung des Parameters 48 (0x30h) funktionierte nicht. Und das schon in V1.13, einem sehr frühen Patch der letzten Original-Firmware – der Fehler war anscheinend immer schon da gewesen.

Und scheinbar hat es niemand bemerkt. Oder hielt es zumindest für wichtig genug, einen Patch zu scheiben.

Wozu „Reassign/Rob“ gut ist – und warum dir das nie aufgefallen ist

Der Matrix-1000 hat sechs Stimmen. Wenn er sechs Noten gleichzeitig spielt, ignoriert er alle neue Noten, bis man wieder eine der Stimmen freigibt. Das ist die Voreinstellung, die es in zwei Varianten gibt: „Rotate“ – die normale Stimmenvergabe – und „Reassign“ – Noten, die noch einmal gespielt werden, werden erneut getriggert.

Das sind die Werte 0 und 1 für den Parameter 48. Dann gibt es noch 2 – Unisono, alle Stimmen werden parallel gespielt – und die 3 für „Reassign/Rob“.

„Reassign/Rob“ soll voice stealing aktivieren —wenn eine neue Note kommt, wird eine von den gerade gespielten beendet und der neuen Note zugewiesen. Wodurch meist ein Loch in der Fläche entsteht, das es extrem offensichtlich macht, dass die Ressourcen deines Synthesizers sehr begrenzt sind. Das fällt uns eher auf, wenn Noten plötzlich verschwinden, als wenn sie überhaupt gar nicht erst gespielt werden.

Also wenn ich ehrlich bin: ich hab’s nie bemerkt. (Wobei man ja auch immer erst einen Editor/Controller an den Matrix-1000 hängen muss, anders als beim Vorgänger Matrix-6.)

Bob hatte die Ursache schnell gefunden: Der Code für die Stimmenzuweisung hat einen Sicherheitscheck, der die möglichen Werte nach oben begrenzt – aber auf 2, nicht auf 3, weshalb der Aktivierungs-Code für den „Reassign/Rob“-Modus nie übertragen werden konnte. Gerade mal ein Byte muss geändert werden — nein, tatsächlich nur  ein Bit, Egal, welches ROM du hast: du könntest nach der Folge 0x81 0x02 0x22 0x02 suchen und sie ändern in 0x81 0x03 0x22 0x02; so einfach ist es. Und das nennen wir jetzt Matrix-1000-Firmware V1.21.

A rack with a controller, a Matrix-1000 synthesizer, and a Lexicon digital reverb; the Matrix showing

V1.21 is displayed on powering up

Und wie bekomme ich V1.21 jetzt?

Leider bedeutet das, dass wir alle V1.20-ROMs wegwerfen müssen; man kann sie nicht korrigieren. Das eine Bit kann nicht einfach nachprogrammiert werden. Und wenn man von 1.20 auf V1.21 updaten will, muss man ohnehin den ROM-Chip austauschen; das muss wie gesagt ein neu hergestellter sein.

Und deshalb können wir das nicht einfach als kostenloses Update anbieten; der Chip muss erst gekauft und gebrannt und verpackt werden. Die Kosten fürs Update umfassen im Prinzip gerade mal das, und einen Euro für Bob (der, das kommt ja hinzu, überhaupt kein bisschen in der Pflicht ist, einen Bug zu korrigieren, der immer schon da war und für den er nichts kann). So ein ähnliches Angebot hatten wir schon bei der Version V2.14 für den Matrix-6, in der auch ein Legacy-Bug gefunden wurde; das Angebot geht aber nur an Leute, die einen V1.20-Chip aus einer Quelle besitzen, von der Bob was hat — also: gekauft bei ihm selbst, hier bei mir oder bei Alpes Machines, der den wunderbaren Controller im Video gebaut hat.

Ein letzter Gedanke: Man sollte sich fragen, ob es das eigentlich universell verhasste Voice Stealing wert ist, den Aufwand für ein Update zu treiben. Ich bin der Letzte, dem man erklären müsste, dass man auch nach der jeweils neuesten upgedateten Software GASsen kann, aber: wenn der Bug dir bisher nicht aufgefallen ist, brauchst du wahrscheinlich auch das Update nicht.

M1000 V1.20->V1.21 Update

Matrix-1000 V1.21 Firmware Update ROM for V1.20 owners

Artikelnummer: 0002
Stückpreis: 12,00 EUR
(inkl. 19,00% MwSt. und zzgl. Versandkosten)
ROM chip with re-engineered firmware for the Oberheim Matrix-1000 synthesizer

Firmware chip for the Oberheim Matrix-1000, V1.21 (Update for V1.20 owners)

V1.21 fixes a bug that prevented using voice stealing in all former firmware versions and assumes that you own a V1.20 license, i.e. bought the chip from me, Alpes Machines, or Bob Grieb. Price covers the chip and the burning of the firmware but not the license for the update - if you don't have an updated synth yet, you will have to buy a V1.21 new. Firmware update engineered by Bob Grieb/tauntek.com. Sold with permission, please prove ownership of a V1.20 license. (That doesn't cover anything you bought from some guy on the internet, I'm afraid.)
   

 

OMG OMG I actually played that thing!

Looking at the analytics, I have noted that my reminiscence to/analysis of the Keytek CTS-2000 synth has been found by a number of people that surprises me, given that it is an article about a truly horrible, obscure late-80s hybrid synth in a rather niche blog. Given that, I would like to share some proof that I actually played that thing, and on stage, too. And though it is hard to date the old photographs, I would estimate that I held onto it for quite some time.

So I guess at least the CTS-2000’s keyboard was really decent.

5-piece band: female bass player, percussion player, guitarist, keyboardist with guitar.

The band, by the way, was named „Voice of the Alien“. You won’t find anything Googling it.

I added another photo to the original article.

Das Lärmding

Hey! Ich hab‘ mal was gewonnen – einen Dreadbox Typhon (in einer Amazona-Verlosung). Hammermaschine! Großartiger Sound, und echt clever, wie man mit ein paar wirklich handschmeichlerischen Knöpfen die schönsten Soundveränderungen hinfrickelt… Wenn das Ding nicht nur so ein fieses Rauschen produzieren würde.

Dreadbox Typhon powered from USB hub; preset A1

Hier, einfach mal reinhören! Wundervoll – aber am Anfang, der böse Einschaltlärm, ist nicht zu überhören, und das kratzige hochfrequente Bratzeln auch nicht (auch wenn es interessanterweise in der Aufnahme nicht mehr zu hören ist, wenn der Sequenzer startet; es ist da, die ganze Zeit, glaubt mir. )

Ganz klar: Digitales Rauschen.

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Stereoping Hardware Controller for Crumar Bit

Stephan (aka umusic6) did some nice work:

Thanks to his efforts, there is now a Bit Edition of Stereoping’s Synth Controller, for Crumar Bit-01/One/99 with the Tauntek firmware. You can read up on the firmware, or order it, here.

(No, this is not an affiliate link, I have no share in this. But I think it’s a great project.)

Jenny getting her very own phaser…

…and my sweet Lord, does it make her shine!

Nothing fancy here. After inserting the booster/overdrive in between VCO and filter section, I took another of those lovely Musikding.de kits for a phaser, built it, drilled some holes into Jenny’s housing and fitted it.

I have been using Jenny as a bass synth recently, and I am quite impressed by the quantities of life and fun this old machine is adding to the mix. She doesn’t do that much in terms of tonal range, but what she does, she does well.

Drilling holes in Jenny’s front

I rediscovered an old trick when drilling metal: use a bit of alcohol, not on the person drilling, but on the surface you want to drill. And don’t go too fast.

A Pre-Filter Booster Stage for Jenny

Giving my JEN SX-1000 a bit of additional low growl by adding a pre-filter overdrive.

A nice little addition: Insert a booster circuit kit where the coupling capacitor between oscillator and the filter used to be. Come on, you’ll have to take out that damn capacitor anyway. And it sounds really nice, punching through the mix (samples below) – especially in combination with the sub-oscillator mod.

I do admit that you might think that this is a superfluous mod. After all, when you drive this circuit – any circuit – into overdrive and into clipping, the resulting wave form will, gradually, start to resemble a square wave.

But I could do it, so I did it. And I like it. So let’s get started.

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