Vielleicht ein ganz gutes Beispiel für computerinduzierte Paranoia: hat da schon wieder jemand an meinem WLAN gefrickelt?
Dieses WLAN ist, was WLANs angeht, an sich ganz ordentlich konfiguriert, denke ich in aller Bescheidenheit. Also nicht mit der ollen WEP-Verschlüsselung – und über die Wirksamkeit von MAC-basierter Zugangskontrolle mache ich mir ebenso wenig Illusionen wie darüber, wie gut man die SSID vor Interessierten verstecken kann. Aber an sich ist das alles ganz knorke: Das Passwort völlig zufällig und einigermaßen lang und der WLAN-Router ein bewährtes Gerät unter Open-Source-Betriebssoftware.
Und nun folgendes: ich komme zurück, schmeiße meine Kisten an – und der Router antwortet nicht.
Aufgehängt, könnte man meinen? Vielleicht. Also: Alle Stromquellen abgeklemmt, neu verschaltet; alle WLAN-fähigen Rechner können sich auch anständig beim WLAN-Access Point einbuchen – nur zum Router bekommen sie keine Verbindung.
Tsch, sage ich mir – ist da tatsächlich ein „Man in the middle“ aktiv, der gerade Vesperpause macht? Schließlich weiß er nicht, dass mein Laptop (siehe Weißweinattacke) inzwischen wieder tadellos läuft – und sich natürlich auch per Kabel an den Router hängen lässt. Gelingt dies (und bleibt das WLAN gleichzeitig außer Funktion), ist dies zumindest bemerkenswert.
Leider mache ich einen kleinen Fehler: das Kabel ist nicht richtig eingestöpselt; außerdem habe ich das Laptop-WLAN nicht ausgeschaltet gehabt. Als der Router also plötzlich wieder antwortet, habe ich keinerlei Möglichkeit, nachzuvollziehen, ob da nicht doch ein Man-in-the-middle-Fuchs lauscht. Hilfe!
Soweit die neueste Meldung der Paranoia-Polizei. Aber wie sagt man doch so schön: „Dass du paranoid bist, heißt noch lange nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.“