GENERATED FILE. DO NOT EDIT.

Nicht ändern! Diese Warnung steht in der ersten Zeile einer Datei, über die Firefox dressiert werden kann, auch unter Linux „.M4V“-Dateien zu streamen. Dummerweise muss man die Datei dazu aber ändern.

Weshalb ist die folgende Aktion nötig? Seit ich einen iPod Touch besitze, kann ich direkt von der Videorekorder-Platte gucken – EyeTV macht’s möglich; die Videorekorder-Software für meinen Mini-Mac bringt außer diversen Exportformaten auch einen kleinen Medienserver mit Webinterface mit. Er produziert die MPEG-4-Ströme, die das im iPod verbaute Quicktime versteht.

Wäre doch schön, wenn man diese Ströme auch von den anderen Rechnern aus nutzen könnte? Sie sind ja schließlich nichts besonderes – im Prinzip. Leider nicht auf dem Linux-Laptop, dem meistgenutzten Rechner – dort weigert sich ein mit allen Plugins gewaschener Firefox schlicht, die Filme abzuspielen, und verlangt nach einem Quicktime-Plugin. Der MIME-Typ „video/x-m4v“ sei sonst nicht abzuspielen.

Nun muss man wissen, dass diese Behauptung lächerlich ist. Nicht nur, dass MPlayer und Kaffeine Quicktime-Codecs an Bord haben und von daher überhaupt keine Schwierigkeiten mit MPEG-4 oder H.264; installiert ist auch das Hausschwein unter den Videoplayern: VLC frisst eigentlich alles. Nicht diesmal. Was ist los?

Schließlich löscht ein chirurgischer Eingriff in ~/.mozilla/firefox/pluginreg.dat das Problem. Eben jene Datei, deren erste Zeile… siehe Überschrift. Einfach den Abschnitt für das mplayerplug-in wie folgt ergänzt:

QuickTime Plug-in 6.0 / 7:$
8
0:video/quicktime:Quicktime:mov:$
1:video/x-quicktime:Quicktime:mov:$
2:image/x-quicktime:Quicktime:mov:$
3:video/quicktime:Quicktime:mp4:$
4:video/quicktime:Quicktime – Session Description Protocol:sdp:$
5:application/x-quicktimeplayer:Quicktime:mov:$
6:application/smil:SMIL:smil:$
7:video/x-m4v:MPEG-4:m4v,mp4:$

..also: die letzte Zeile hinzugefügt, die Anzahl der MIME-Typen oben auf 8 abgeändert (war vorher 7), und die Sache läuft. Brav öffnet MPlayer die Streams in einem neuen Fenster.

Nun geht’s: Eyetv streamt auf den Linux-Rechner Interessanterweise geht derselbe Versuch schief, wenn ich die VLC-Dateien verändere. Der Player läuft nicht los. Woran liegt’s: Zu ungeduldig? Egal, so geht’s ja; der Hack funktioniert.

Also: in Zukunft von derartigen Warnungen nicht abschrecken lassen. Das T-Shirt dazu gibt’s im Make Store.

Beware!

Selbstneid…

Der Beweis: iPod Touch als VNC-Client!

…ist spiegelbildlich zu Fremdschämen: das Gefühl, etwas so Wunderbares zu haben, dass man es sich selbst eigentlich nicht gönnt. So geht mir das mit meiner wunderbaren Liebsten, seit kurzem auch meine Frau, und in etwas geringerem Maße mit ihrem letzten Geburtstagsgeschenk an mich: ein iPod Touch. Dank der Hinweise kluger Menschen inzwischen in einen vollwertigen Microcomputer verwandelt, mit dem ich beispielsweise meinen Wohnzimmer-Mini-Mac per VNC fernsteuern kann, ohne irgendeinen anderen Rechner hochzufahren. Und Musik hören kann man auch damit. Irre!

Atari2600PC: Lötkolbenmassaker reloaded

Teil 4 unserer kleinen Werkstattsoap: „Wir bauen einen modernen PC in das Gehäuse einer Atari-2600-Konsole“. Was bisher geschah: Nach dem Richtfest soll der Computer soweit verkabelt werden, um einen ersten Probelauf absolvieren zu können – aber der Versuch endet im Desaster. Ohnehin sind noch jede Menge Fragen offen – etwa, wie denn bitteschön das Atari-Plaste-Gehäuse für eine ordentliche CE-gemäße Abschirmung sorgen soll…

Ich weiß, ich weiß. Die meisten Modder halten schon die Frage für den Inbegriff des Spießertums. Sie weigern sich, ihre Kreativität von so etwas Schnödem wie störungsfreiem Radioempfang einschränken zu lassen; die Nachbarn sollen sich halt nicht so anstellen. Soll man nicht die Ästhetik des alten Atari-Gehäuses so weit wie möglich erhalten? Oder soll man nicht doch für elektromagnetische Verträglichkeit sorgen?

Zum Glück geht beides, zumindest in der Theorie. Die Lösung kommt in kleinen Dosen: der Abschirmlack EMV-35 von Kontakt-Chemie. Abschirmung zum Aufsprühen – sexy. Wie immer: Sexy heißt – nicht billig. Bei C**rad geht die 200-Milliliter-Dose für einen Viertelhunni über den Tisch. Aber was ist Geld, wenn es um Liebe geht?

Atari 2600 PC - Gehäusedeckel fertig zur Lackierung

Dafür stehe ich sogar früher auf. Bevor ich arbeiten gehe, bereite ich flugs die Gehäuseteile mit Kreppband auf den Sprühnebel vor – als wenn man die Wände streicht. Dann mit den Teilen auf den Dachboden, Zeitungen ausgelegt – und die Teile eingenebelt. Den Tag über dürfen sie trocknen. Ab zur Arbeit – nicht ohne den Dachboden abzuschließen…

Atari 2600 PC - frisch lackiert

Nach acht Stunden stürme ich aus dem Sender und wieder in den Elektronikhändler meines Misstrauens. Die fehlenden Teile sind schnell besorgt – und ob ich nicht doch mal Geld in eine Lötstation stecke? Bei meinem Vater, dem Ingenieur, gab es immer Weller-Profilötstationen – und da ich selber für Geld gelötet habe, löte ich gut und gern mit denen. Im Laden kosten sie neu derzeit etwa 230 Euro – das ist mir dann doch zu viel. Also eine Weller-Hobby-Lötstation für 75 Euro – oder einen China-Nachbau für 40? Weder noch: mein Vater verspricht mir, eine Lötstation aus seinem Fundus zu schicken, und ich behelfe mir solange mit einem 30-Watt-Billiglötkolben für fünf Euro (Ungeduldssteuer!) Leider greife ich aus Versehen abermals einen 15-Watt-Kolben, weshalb der Probelauf auch heute ausfallen wird.

Atari 2600 PC - Basisverkabelung

Immerhin kann ich die sonstige Basisverkabelung legen; diese Kabel werden bald fast völlig unter der Platine und den anderen Bauteilen verschwinden, ich wage die Behauptung, dass die enge Atari-Konsole am Ende aufgeräumter wirken als der durchschnittliche Kaufhaus-PC.

Sobald die Lötstation da ist, kann dann auch endlich die Spannungsversorgung angeschlossen werden – und der PC ist bezugsfertig. Wie fast alle Neubauten ist auch dieser beim Erstbezug noch nicht fertig – die Platine mit den Schaltern und der Displayverdrahtung für die Deckelplatte rüste ich nach. Eine entsprechend zurechtgesägte Lochrasterplatine habe ich vorbereitet – wenn ich je wieder ein Exemplar auflege, entwerfe ich ein einseitiges Platinen-Layout. (Ob meine Eagle-CAD-Lizenz für DOS noch auf dem Linux-Rechner läuft???)
Atari 2600 PC - Innenansicht des Deckels ohne Platine

Atari2600PC: Die Kabelleger kommen – und gehen gleich wieder

Teil 3 unserer kleinen Werkstattsoap: „Wir bauen einen modernen PC in das Gehäuse einer Atari-2600-Konsole“. Was bisher geschah: ein Jahr nach den ersten Schritten nimmt der Untergeek aus den Händen seines Vaters das gefräste Gehäuse mit allen Bauteile-Einbauten entgegen. Eigentlich sollte die Maschine am Abend schon laufen, denkt er sich – doch es kommt anders…

Was für ein frustrierender Lötabend. Dabei hatte alles so schwungvoll angefangen: den Elektronikhändler meines Vertrauens angesteuert und dort fehlende Kleinteile organisiert, darunter zwei Schalter für die Frontplatte, ein Reset-Taster, den Infrarot-Empfänger für die Fernbedienung und ein Stromversorgungs-Kabel. auf der DC/DC-Wandler-Platine ist derzeit ein ATX-Stecker zu finden, identisch mit dem, der sich auf dem Board befindet. Ein Adapterkabel ATX-Buchse auf ATX-Buchse bekomme ich nicht, außerdem will ich Höhe sparen und deshalb die Kabelpeitsche mit der Anschlussbuchse direkt auf die DC/DC-Platine einlöten. Außerdem soll die Grundverkabelung entstehen, sodass der Rechner das erste Mal anlaufen kann.

Böses Menetekel: es ist nichts zu finden. Gehäuseschrauben sind verschollen; das Stromkabel für den DVD-Brenner ist nicht aufzutreiben, einen Platinenstecker für das Netzteil habe ich wider Erwarten auch nicht. Selbst der Mini-Brenner, mit dem ich die Schrumpfschläuche einschmelzen wollte, ist weg. Statt USB-A-Buchsen habe ich B-Buchsen gekauft, das sind die für Drucker. Und nachdem das Anschlusskabel für den Fernsehempfänger gelötet ist, stelle ich fest, dass ich auch hier eine USB-Buchse benötigt hätte, um den TV-Stick anzuschließen. Eigentlich logisch. Schade nur, dass ich einen Stecker verlötet habe. Nicht mein Tag.

Noch später am Abend stirbt der geplante Probelauf dann endgültig: Die ATX-Buchse lässt sich einfach nicht aus der Wandler-Platine löten – mein kleiner 15-Watt-Lötkolben produziert nicht genügend Wärme; die Stifte sitzen fest in ihrem Kunststoffmantel. Einen Stift immerhin kann ich mit roher thermischer Gewalt entfernen – aber was dabei passiert, ist gar nicht schön. Nun, Blogs leben von der ungeschminkten Ehrlichkeit – wer unbedingt will, kann nach unten scrollen.

Morgen erst wieder shoppen. Der Jungfernboot ist vertagt.

Der angekündigte grausige Anblick nun hier:

Das Frankfurter Lötkolbenmassaker

Atari2600PC: Richtfest!

Die Anfänge reichen immerhin ein Jahr zurück, nun schreitet das Projekt voran – einem baldigen Abschluss entgegen: der Umbau einer klassischen Atari 2600 (Vier-Schalter-Variante) geht dem Ende deutlich entgegen. Heute war Richtfest.

Atari 2600 PC - Innenansicht

Nicht, dass das mein Verdienst wäre. Mein Vater hat den Umbau vorangetrieben und ist von der alten Konsole schwer begeistert. „Schlagzäher Kunststoff, drei Millimeter Material – das hält ordentlich was auf, da kannst Du dich draufstellen“, schwärmt er. Mein Vater ist Ingenieur durch und durch und – unerlässlich in diesem Fall – er verfügt über die geeigneten Werkzeuge. Und er ist hartnäckig, auch weil ich ihn antreibe: zweimal war er kurz davor, das Projekt abzubrechen. So, wie wir das Gerät gemeinsam projektiert hatten – lose angelehnt an ein Modding-Projekt im Bastlermagazin „Make“ – so funktionierte das nämlich nicht.

Atari2600PC - Hinteransicht

Die Crux ist das verwendete Board in Kombination mit dem RAM: anders als die MAKE-Modder haben wir ein vergleichsweise modernes EPIA SP-Board eingesetzt – naja, vor einem Jahr war’s noch modern. Der 1GB-RAM-Riegel von Qimonda (Raider heißt jetzt Twix, Infineon heißt jetzt Qimonda) ist genau die drei Millimeter höher als er eigentlich sein darf: mein Vater musste das Board ordentlich tiefer legen.

Atari 2600 PC - Ausbau des DVD-BrennersDas gelang ihm durch eine traumschöne Fräsarbeit. Der DVD-Brenner ist ebenfalls tiefer gelegt; bildet mit seinem Gehäuse jetzt einen Teil der Bodenplatte – drei Millimeter schlagzäher Kunststoff mussten weichen und bieten jetzt genau genug Raum fürs Board. Unnütz zu sagen, dass im gleichen Zug der Brenner äußerst solide befestigt wurde.

Atari 2600 PC - Ausbau des DVD-Brenners (Totale)

Anordnung der Komponenten

Atari 2600 PC - der TV-Empfänger

Nicht nur in Sachen Solidität, auch in Aufgeräumtheit geht die Konstruktion meines Vaters deutlich über unseren ursprünglichen Entwurf hinaus.Sie bietet Platz genug, das Netzteil in die Konsole selbst einzubauen – und unter dem Netzteil ist noch Platz genug für den Kombi-TV-Empfänger; ein Hauppauge WinTV HVR für DVB-T und Analog-TV.

Atari 2600 PC - Detail Spannungswandler und Platte

Auf der anderen Seite des Gehäuses hat der Spannungswandler seinen Platz gefunden, der die Netzteil-Spannung in ordentliche Versorgungsspannungen umsetzt. Darüber ist die Festplatte montiert – eine SATA-Mini-Platte, die aus meinem Minimac stammt, wie man sieht (keine Angst, er hat eine neue bekommen).

Atari 2600 PC - das fertig montierte Gehäuse

Alles passt wunderbar und solide zusammen; im ehemaligen Kartenslot hat ein 4×20-Zeilen-LC-Display Platz gefunden. – Allerdings: all die schönen Teile müssen noch mal raus. Erst muss das Gehäuse abgeschirmt werden, dann dürfen die Teile endgültig wohnen. Verkabelt werden müssen sie auch noch – und wenn der Rechner endlich bezugsfertig ist, fängt die eigentliche Arbeit an, die Software-Konfiguration. Auch für mich, der ich den Rechner übernommen habe, ist also noch einiges zu tun. Ab morgen mehr.

Manisches Motorola-Modding

Gestern auf einer Veranstaltung Andreas Mertens begegnet, einem sehr interessanten und netten Unternehmensberater, der versucht, Geld mit und in Second Life zu verdienen. Da ich eine tiefe SL-Skeptik hege (Spielplatz, alberner! Langsam! Instabil! Und hässlich!), dazu nicht mehr – aber der Mann hat ein bemerkenswertes Telefon: Auf den ersten Blick ein ganz normales Motorola V3 (a.k.a. RAZR), auf den zweiten Blick äußerst stilvoll gehackt. Auf dem Außendisplay ist statt des üblichen „Motorola“-Logos ein Foto des Kybernetik-Gottes Heinz von Foerster zu sehen.

Das will ich auch. Also nicht Heinz von Foerster, aber das stilvoll individuell zurechtgehackte Razor.

Andreas hat mir nun freundlicherweise eine kleine Starthilfe beim Recherchieren gegeben: The Moto Guide . Eine Zusammenfassung der Informationen aus dem Forum modmymoto.com – mal sehen, was dabei rumkommt.

Der Nerd gegen Herrn 1A

Ein simples Foto- und Videoplayer-Skript erweist sich als so simpel gar nicht und führt zu einer erbitterten Schlacht zwischen zwei Teilen von mir. Am Ende führt ein schmutziger kleiner Hack dazu, dass doch alles so funktioniert wie geplant.

Die Krankheit, die ich am liebsten hätte, wäre eine multiple Persönlichkeitsspaltung. Da könnte man es mal so richtig ausleben – bei unsereins gibt’s keine Entschuldigung, wenn verborgene Teilpersönlichkeiten Amok laufen. Als ich meine Hochzeit vorbereite, sind es bei mir vor allem zwei. Da ist auf der einen Seite der Nerd: der übersprudelnde Bastler, dem zu jeder Frage mindestens drei interessante Techniken einfallen, mit denen man dann auch noch die Möglichkeit hat, die wiederum dieses Teilproblem aufwirft… und so was wollte er immer schon mal programmieren. Am Ende steht er in der Regel ohne praktikable Lösung da, aber mit vielen neuen Spielzeugen. Ihm gegenüber steht der analfixierte Kontrollfreak, für den „perfekt“ nicht gut genug ist. Er ist organisiert, tyrannisch, fordernd, ungeduldig und gerät leicht in Panik. Herr 1A eben.

Nun wollen die beiden aber mit mir Hochzeit feiern. In der Romanfabrik, wo wir abends feiern wollen, gibt es einen Beamer mit Leinwand, und der soll Teil der Deko werden. Überhaupt kein Problem, sagt der Nerd: der Laptop spielt den Videoplayer. Dann können wir die selbst gebastelten Filme von unserer Einladungs-DVD einspielen. Und noch ein paar Bollywood-Schnipsel und ähnliches Videozeug. Schön bunt. Will ich nicht, widerspricht Herr 1A, das heißt: will ich auch, aber vor allem will ich, dass die ersten Fotos der Gäste zu sehen sind. Eine Diashow. Ach, das, sagt der Nerd. Dann machen wir das am besten so, dass jedes Medium, das eingesteckt wird, automatisch nach JPEGs durchsucht und kopiert wird und das dann alles in die Diashow wandert. Herr 1A: Aber es darf sich keiner drum kümmern müssen. Es muss alles vollautomatisch gehen. Kein Problem, behauptet der Nerd.

Das Problem ist definiert – aber…

Womit wir bei folgender Aufgabenstellung wären: Ein handelsüblicher Acer-Laptop soll so eingerichtet werden, dass er Fotos und Filme aus einem Ordner auf der Festplatte automatisch wiedergibt. Bildschirmfüllend und wenn möglich mit sanften Überblendungen. (Sie erkennen, wer für diesen Teil verantwortlich war, oder?) Automatisch sollen außerdem alle angeschlossenen USB-Sticks, Kameras, CD-ROMs und Speicherkarten nach neuen Medien durchsucht werden.

Der Nerd will diese Aufgabe natürlich unter Linux lösen – Ehrensache. Schade, dass er keine Ahnung von Shell-Programmierung hat. Er frisst sich also zwei Abende lang durch die entsprechenden Kapitel in „Linux In A Nutshell“ – nur, um von 1A den ganzen Linux-Kram am Ende verboten zu kriegen. Linux kann nämlich nicht richtig mit dem TV-Ausgang des Laptops umgehen; das macht nur Schwierigkeiten. 1A hat unterdessen mal nach Software gesucht, die seinen hohen Anforderungen genügt – und ist bei IrfanView zunächst fündig geworden, hat das Programm dann als unhandlich verworfen und XnView in Betracht gezogen („Super!“ ruft der Nerd dazwischen. „Das gibt’s auch als Linux!“) , das wiederum ist so gut wie nicht dokumentiert und lässt sich nicht überreden, per Kommandozeile eine Diashow abzuspielen. Also zurück zu IrfanView; das kann ganze Ordner abspielen – oder Dateien zeilenweise interpretieren und abarbeiten. Perrr-fekt. Nun, nicht ganz: IrfanView kann nämlich ebenfalls nicht mit dem TV-Ausgang und schneidet ein wenig vom Desktop ab; da dies aber praktisch nicht zu bemerken ist, akzeptiert Herr 1A zähneknirschend diesen faulen Kompromiss.

Nun ist die Reihe wieder am Nerd. Von Shellskript-Programmierung hat er natürlich noch weniger Ahnung, aber nach kurzer Querrecherche im Netz (unter anderem hier und hier, absolut nötige Dokumentation als Download (bei Microsoft) hier und (dank dieseyer.de) hier; ein netter Editor hier) fühlt er sich fit genug, einige Skripte zusammenzuklauben – und tatsächlich: es dauert nur zwei Tage, und es sind halbwegs lauffähige Shellskripte entstanden.

Allerdings mit einigen Schönheitsfehlern.

„So kann das nicht bleiben“, tobt Herr 1A, „die kann man ja gar nicht mehr abbrechen, die Show, wenn sie einmal läuft!“ Auch dass der Laptop gelegentlich ganz aus der Skript-Verarbeitung aussteigt, beruhigt ihn eher nicht. Wenn man neu starten muss – läuft dann das „Hol-alle-Bilder“-Skript noch im Hintergrund? Bitte das auch nicht per Autostart starten, sondern vom anderen Skript aus lostreten. Und bitte, bitte ein „Not-Aus“, das alles sofort abbricht – die Lösung des Nerds, dem Skript über eine Datei „Stoptoken.txt“ im Ordner zu signalisieren, dass es genug getan hat, hält er für irrsinnig.
So sah der Desktop tatsächlich aus...
Also pfuscht der Nerd aus Beispielprogrammen noch ein Skript Nummer 3 zusammen, das „Stoppe alle Skripte“-Skript. Es ist das Skript, von dem er am wenigsten kapiert, was es tut – und es funktioniert erstaunlicherweise schon beim ersten Programmdurchlauf. Die anderen Skripte machen dagegen immer noch Sorgen: kann es sein, dass irgendwie nicht alle Bilder dargestellt werden, die neu im Ordner landen? „Egal“, dekretiert Herr 1A, der ohnehin schon am Rand des Nervenzusammenbruchs ist und einen oberfaulen Kompromiss dem kompletten Scheitern des Projekts vorzieht. „Jetzt wird nicht mehr programmiert: Hauptsache, irgendwas läuft.“ Er setzt sich gegen den aufmüpfigen Nerd durch – der hat Sendepause.

Irgendwann, am Abend meiner Hochzeit, stehe ich dann in der Romanfabrik, unterhalte mich mit einem Freund und höre auf einmal, wie mir der Nerd laut und deutlich einflüstert, weshalb das blöde Skript nicht so lief, wie es sollte: wenn es am Ende des Bilder-Ordners anlangt, ohne dort auf ein Nicht-Bild zu stoßen, wird die bisher erstellte Diashow ungenutzt gelöscht. „Macht aber nix“, sagt der Nerd. „Nenn einfach irgendeine Datei ZZZZZZZZZZ, schieb sie in den Ordner und die Schleife stößt zuletzt immer auf eine Datei, die kein Bild ist.“

Was soll ich sagen: es hat funktioniert.

Die kommentierten Skripte finden sich bald auf einer Extra-Seite.

Struppiger Klimawandelprozessor

Er stammt aus Dresden. Er ist überraschend massiv. Er wird das Klima ein Stückchen weiter in den Wandel treiben und beinahe mich ein Stücken weiter in den Wahnsinn. Außerdem ist er Teil eines ziemlich schlechten Deals. Aber ich habe ihn besiegt. Es geht um ein Stück Silizium: im Inneren meines Gamer-Rechners schlägt jetzt ein Doppelherz, ein Athlon64 X2-6000+.

Ziemlich ausgepumpt war ich vom Reportereinsatz auf der Games Convention zurückgekommen, und immerhin ein Rezensionsexemplar von „Bioshock“ im Gepäck. Nur, dass das Spiel meinen Rechner mal wieder knapp überfordert: die zwei-vierer-Taktfrequenz, mit der der Athlon64 im Innern meines PC tickt, wird als Mindestausstattung angegeben. Wär’s nicht ohnehin mal wieder Zeit für etwas mehr Power? Wo doch die AMD-Prozessoren unter dem Druck der überlegenen Intel-Dual- und Quadcores gerade erfreulich günstig sind. Also 139 Ocken für eine Tray-Variante losgemacht, irgendwo ist doch sicher auch noch etwas Wärmeleitpaste; Kühler geputzt, gesalbt, neu eingebaut – läuft.

Beim ersten Mal.

Als der Rechner, inzwischen mit allen möglichen BIOS- und Windows-Treiberupdates versehen, wieder bootet, schaltet er beim ersten Bootbildschirm komplett ab. Reproduzierbar.

Der erste Verdacht richtet sich natürlich auf die Kühlung: einen Kühlkörper aufsetzen – das kann schon mal schief gehen, im Wortsinne: die Alu-Fläche hat dann nicht genügend Kontakt mit dem Prozessorgehäuse und leitet die Wärme nicht richtig ab. Nur: das BIOS kann die Prozessortemperatur anzeigen, und es zeigt sie mit heimeligen 55 Grad an. Auch die Boardtemperatur ist im grünen Bereich.

Was ist los? Windows allein und seine Treiber trägt nicht die Schuld; Linux schaltet genau an derselben Stelle im Bootprozess ab. Habe ich etwas zu optimistisch an den BIOS-Einstellungen herumgedoktert? Eigentlich weiß man ja, dass man BIOS-Optimierungen immer nur Schritt für Schritt macht: einstellen, aufschreiben, booten, ausprobieren, und dann erst zur nächsten – nicht alle auf einmal. Nur stelle ich doch immer alles auf einmal um, weil ich keine Geduld habe. Aber auch mit konservativsten Einstellungen schaltet der neue Prozessor sich und den Rechner komplett ab.

Der Physiknobelpreisträger und Über-Geek Richard Feynman beschreibt in seinen Memoiren, wie er ein Radio gewissermaßen durch Denken repariert. Zeit, sich am großen Feynman ein Beispiel zu nehmen: warum schaltet der Rechner ab? Beobachtung: beim Anspringen der Grafikkarte. Und der gesamte Rechner schaltet ab, nicht nur das Board. – Hypothese: Ist am Ende das Netzteil zu schwach?

Es stellte sich heraus, dass der neue Prozessor bis zu 125 Watt Leistung verbrät, schon der Durchschnittswert von rund 90 Watt liegt 30 Watt über dem, was der alte Athlon64-3800 geschluckt hat. Und das treibt das alte 300-Watt-Netzteil über die Kante. Nicht immer, aber immer wieder.

Neues Netzteil besorgt, eingebaut, läuft. „Guter Deal“, hämt meine Liebste. Ein Spiel für 40 Euro umsonst – aber 170 Euro für neue Hardware. Arbeitszeit nicht gerechnet. Und der neue Doppelkern heizt Raum und Atmosphäre auf. Auch die Gamer tun etwas für den Klimawandel.

(Wie zum Hohn schaltet sich der Rechner wieder ab – nach dem Durchlauf der .debris-Demo. Aber das liegt sicher bloß an den abenteuerlichen Demo-Hacks. Oder ist ein thermisches Problem. Sicher.)

Böses Java!

Wieso, verdammt, will auf einmal der Video-Demuxer ProjectX nicht mehr?

ProjectX ist unerlässlich, wenn ich MPEG-Videos in DVDs verwandeln will, also auch Fernseh-Mitschnitte, die bei mir als DVB-Stream auf der Mac-Festplatte landen. Und seit mein Rechner unter der neuesten Ubuntu-Version „Feisty Fawn“ läuft – Funkstille.

Auf dieser Seite („Entwickler-Blog“! Boah!) habe ich nicht nur einen dreckigen Hack gefunden, der das Problem beseitigt, sondern auch einen Kommentar mit einer sauberen Lösung. Scheint, als gäbe es einen Befehl namens „update-alternatives“, der zwischen verschiedenen Paketen gleichen Namens umschaltet.

Holla.

Linux nutzen ist wie durch einen Zauberwald wandeln. Auf dem normalen Weg bleiben ist leidlich komfortabel, wenn auch nicht ungefährlich – aber wenn man den Pfad verlässt, tun sich hinter jeder Eiche neue Wunder auf. Dumm nur, wenn man den Kobolden begegnet und statt des koboldscheuchenden Eisenhammers nur eine Gummiente im Arsenal hat…

Anfahrtsbeschreibung 2.0: Filme mit Google Earth

Nachdem sich herausgestellt hat, dass eine mit NVU gebaute Webseite bei mir doch eher oldschool wird (ja und? Ich liebe Oldschool! Hard-coded HTML, das ist es, schiebt euch euer Flashgesumsel sonstwohin.) – wende ich mich der eigentlichen Einladung zu – die eine DVD enthalten soll unter anderem mit Anfahrtsbeschreibungen.

Die Fotos in Google Earth sind sehr detailliert; man kann uns da fast ins Wohnzimmer gucken – warum also nicht einen Google-Earth-Flug abfilmen? Schließlich kann die Tagesschau das auch. Allerdings zahlt die wohl tüchtig Geld dafür: Video-Export kann nur die Profi-Version Google Earth Pro, wenn man der Blogosphäre glauben darf.

Zum Glück gibt es einen Hack für den User von begrenztem Verstand: die Netzwelt hat sich um uns Untergeeks verdient gemacht und beschreibt einen einfachen Weg, der ohne Profi-Version bzw. Grafiktreiberzauber auskommt. Die Idee: ein einfaches, kostenloses Screen-Capture-Programm; der Artikel empfiehlt den AutoScreenRecorder Free von WisdomSoft.

Ganz ohne Reibung funktioniert aber auch dieser Weg nicht. Problem 1: selbst auf einem Mittelklasse-PC (Athlon XP 3800, 1GB Ram, schnelle SATA-Platte) ruckelt der vom Bildschirm abgegriffene Film gewaltig. Die Netzwelt empfiehlt, die Google-Earth-Ausgabe zu verkleinern; ich gehe einen anderen Weg: ich verlangsame den Flug und werde den Film nachher zeitraffen, um die Ruckler so zu reduzieren.

Die Zeitraffer-Funktion ist eine der grundlegenden im Cyberlink PowerDirector, eine einfache Schnittsoftware für Windows, die mal bei einem DVD-Brenner dabei war. Damit kann man den Film einfach um ein ganzzahliges Vielfaches beschleunigen (sprich: nur jeden zweiten, dritten… Frame benutzen); das reduziert das Ruckeln auf die Hälfte, ein Drittel… etc. Spätestens, wenn man Google Earth einen Pfad abfahren lässt, was für Wegbeschreibungen ganz gut funktioniert, ist das Ruckeln endgültig kein Problem mehr: zum Teil habe ich hier mit verzehnfachter Wiedergabe gearbeitet.

Bleibt noch die Frage zu klären: warum nutze ich das gimmelige Cyberlink-Programm statt der mächtigen Cinelerra-Suite unter Linux? Nun – zum einen – ähem: Cinelerra ist ziemlich umständlich. Während PowerDirector einer konsequenten Drag-and-drop-Philosophie folgt, ist Cinelerra da unentschlossener; es hat da von seinem Vorgänger Broadcast2000 einige Bedien-Probleme ererbt; vermutlich, weil BC2000 sich an der „Insert-Schnitt„-Arbeitsweise professioneller Fernsehcutter orientierte und nicht als Clipschubse angelegt war. Das zweite Problem ist bitterer: Das einfache Video-Capture-Programm von WisdomSoft erzeugt .AVI-Dateien mit MS-Codierung – und die bekomme ich auf meinem Ubuntu-Rechner ums Verrecken nicht importiert. Der PowerDirector immerhin wandelt sie brav in MPEGs um – also bleibe ich gleich hier.

Nachdem ich mich in alles eingefunden habe, geht die Produktion von Anfahrtsbeschreibungen a la Web 2.0 flott von der Hand – das borstigste Problem taucht gegen Ende des Tages auf; ziemlich überraschen: mein Kubuntu Feisty ist unfähig, Flash anzuzeigen – obwohl das Paket angeblich installiert ist. Auch ein Re-Install bringt keine Rettung. Damit habe ich unter OpenSuse nie Probleme gehabt.