Darum beneidet uns der Ami:
- Um so formschöne und praktische Komposita wie „Hassliebe“ (und nicht „love-hate relationship“ sagen müssen, relationship, wie das schon klingt, sag mal…)
Darum beneiden wir den Ami:
- so großartige Personen hervorgebracht zu haben wie den Gründer der einzig funktionierenden Diktatur auf diesem Planeten, Steve Jobs, CEO von Apple, Inc.
Naja. Als Multiplattform-Rechnerzoo-Halter habe ich gegen jedes System meine Manschetten, aber Apple ruft dann doch ganz besonders starke Gefühle hervor. Hassliebe eben. (Und: An einem Apple-Computer über den „Cult of Mac“ lästern – das ist doch so sophisticated…) Hier also eine qualifizierte Kritik der reinen Unvernunft.
10 Dinge, die ich an Apple-Computern hasse
- Die Leute, die Apple einfach gut finden
- Programme extra zumachen zu müssen, nachdem ich schon alle Fenster geschlossen habe.
- iPhoto – warum drücken die mir jedesmal iPhoto aufs Auge, wenn ich mein iPhone anschließe? (Jaja, ich weiß.)
- Dass man das ‚@‘ nur über das L bekommt, was ich vollkommen unverständlich finde, zumal ich immer erst mal auf AltGr-Q drücke und mir damit alle Arbeit abschieße, weil sich das Fenster schließt und alle Browsereingaben weg sind
- Sowieso: die Unterscheidung zwischen Ctrl-Taste und Dingens-Taste. (Was soll das überhaupt für ein Symbol sein neben dem Apfel auf der Dingens-Taste?)
- Tethering mit dem iPhone. (Was, bitte? Genau. Und daran ist Apple mit schuld, denke ich.)
- Wollt ihr wirklich noch ein weiteres Beispiel in Sachen nicht eingehaltene Standards? Bitte: SMB-Server. Und: Bildschirmfotos als TIFF (!)
- Mini-Macs verbrauchen „ausgeschaltet“ anscheinend ebenso viel Strom wie im Standby-Modus, entnehme ich einer Mac-Zeitschrift. Hey – die paktieren mit der Kraftwerkslobby!
- Studiogespräche über das jeweils neueste sinnfreie Apple-Gadget mit den hr3-Kollegen. Erinnert sich jemand an den Macbook Air?
- Eben das: dass Apple eine Diktatur ist, ein totalitäres, in sich geschlossenes System ohne viel Verhandlungsbereitschaft. Eine wohlwollende Diktatur, zugegeben. Aber eben eine Diktatur.
10 Dinge, die ich an Apple-Computern liebe
- Dass ich jetzt endlich so arriviert bin, dass ich sie mir leisten kann. (Fresst das, ihr EEE-Dilettanten!)
- Dass sich die Leute, die einen haben, auf Konferenzen öfter zum Obst machen, weil garantiert einer von ihnen wieder den DVI- (oder was auch immer)-to-VGA-Adapter für den Beamer vergessen hat und doof aus der Wäsche schaut. Hähä.
- Wenn ich das Betriebssystem auf einer anderen Platte haben will, dann kopiere ich’s einfach. Und alles funktioniert, selbst wenn die Platte nur extern per USB dranhängt.
- Dass sie so schön wertbeständig sind und auch 10 Jahre nach dem Kauf noch als Computer durchgehen und nicht nur als Türstopper.
- Hoher WAF.
- Entspiegeltes Display jetzt beim Macbook auch ohne Aufpreis. Beim Macbook Pro. Dem Fünfzehnzöller. But hey.
- Die Modelmädels im Gravis-Laden sind viel hübscher als die Pubertätspickeldrüsen beim PC-Palettenschubser.
- Multitouch. Clickwheels. Losgelöste Eleganz. All diese irren „User Experience“-Dinge, die sie der Welt gebracht haben.
- Dass sie mir ein Interview mit Woz beschert haben.
- Ein Apple-II-Computer war meine erste große Liebe. Und die vergisst man ja bekanntlich nie…