Möchte vielleicht jemand ein Hochzeitskleid…?

Sie sind eindeutig hinter mir her.

Okay, nenn mich paranoid. Das heißt nicht, dass sie nicht hinter mir her sind. Oder wie erklärst du dir das, dass ich in zwei Blogs dieselben Kommentare bekomme – hier und drüben beim Webmontag? (Und nebenan mein Alter Ego bislang völlig unbehelligt bleibt.) Nein, mein Bastler-Ich ist in ihr Visier geraten.

Fiese Hochzeitskleider-Kommentarspammer.

Schamlos geklaut bei heavy.com (Klick aufs Bild linkt zur Originalquelle)

Mit ihren Kumpels, den Louis-Vuitton-Dealern, wird die wackere Antispam Bee ja noch fertig, aber die Angebote, die „cheap wedding dresses“ oder auch „wedding dress uk“ offerieren (oder in Ausnahmefällen auch schon mal einen Anzug für den Bräutigam), rutschen durch den Spamfilter. Und da der Spam-Angriff wirklich heftig ist – ich zähle etwa  200 Spam-Kommentare alle 24 Stunden – habe ich mal nervenschonend die Wortkombinationen „dress „, „dresses „, „uk “ und noch ein paar weitere von Hand in den Filter eingetragen.

Also, wer sich hier in den Kommentaren über seine Suche nach Hochzeitskleidung auslassen will, hat Pech; im Zweifelsfall einfach eine Mail schicken, ich hätte da dann was. (Obwohl ich so den Verdacht habe, die Angebote, die da per Kommentarspam eintrudeln, könnten nicht so ganz seriös sein… wie gesagt: paranoid.)

Die Technik-Revolution frisst meine Pakete: Offener Brief an DHL

Edit/Nachtrag, Januar 2013: Es zeigt sich mal wieder, dass Rants sich nicht lohnen – man regt sich über Dinge auf, die bei Licht betrachtet den Aufriss eigentlich nicht wert sind. Und ich muss beschämt zugeben, dass der unbekannte Helpdesk-Mensch von DHL Recht behalten hat: alles wurde gut. Die überfällige Packstation-Ausweiskarte tauchte genau im rechten Moment am Samstag vor Weihnachen auf – und ich war gewarnt und konnte das Einschreiben entgegennehmen. Allerdings: um eine kleine, aber feine Schlusspointe ist das Ganze inzwischen reicher. Also gut: hundert Zeilen völlig übertriebene Aufregung mit Schlussgag.

Und Dir, liebe Post-Tochter DHL, hätte ich das ja eigentlich nicht zugetraut. Aber Du hast es doch tatsächlich geschafft, Dein System der automatisierten Selbstbedienungs-Postämter (a.k.a. „Packstationen“) zu bauen, ohne an die Möglichkeit zu denken, dass mal jemand seine Karte verliert. Und noch so ein paar Dinge. Deswegen schreibe ich Dir jetzt diesen Brief. Aber der Reihe nach.

Robot eating hamstars (CC BY-SA hapinachu/via flickr)Okay, ich gebe zu, ich hatte das nicht ganz zu Ende gedacht. Als Du mich wissen ließest, dass man an der Packstation jetzt einen per Handy übermittelte Einmal-Code benutzt, um Pakete auszulösen, da hatte ich irgendwie angenommen, dass man die Ausweiskarte – Dir beliebt es, sie großsprecherisch „Goldcard“ zu titulieren, als sei sie eigentlich zum Yachtenkaufen und Koksschnupfen da – dass man, naja, die Ausweiskarte jetzt nicht mehr braucht. Und habe sie aus dem Geldbeutel genommen. Wie gesagt, war dumm von mir.

Ersatz ausgerechnet per Post – was kann schon passieren?

Aufgefallen ist mir das, als ich dann die ersten bestellten Weihnachtsgeschenke für die Familie aus dem Paketroboter holen wollte und mich nicht ausweisen durfte. Nun ja. War ja rechtzeitig – also online recherchiert, flugs eine Mail geschrieben und… erst einmal zwei Tage nüscht gehört. Nach zwei Tagen kam dann die Zusage, eine neue „Goldcard“ sei unterwegs und gehe mir „in den nächsten Tagen“ zu.

(An dieser Stelle, liebe DHL, müsste ich eigentlich etwas kleinlich werden und anmerken, dass Du mir natürlich auch hättest schreiben können, dass die Zustellung einer Ausweiskarte bei Dir sieben Tage dauert. Wie mir dann viel, viel später eine Deiner Telefondrohnen verraten hat. Und dass das Ding per Einschreiben kommt, hast Du mir damals auch nicht gesagt – ich wäre also glatt nochmal zur verhassten Postfiliale am anderen Ende des Viertels geschickt worden, weil ich natürlich nicht daheim bin, wenn der Postbote klingelt. Und die Nachbarn hätten dann ja keine Vollmacht. Aber wenn ich Dir das vorhalten würde, wäre es kleinlich. NA UND? Dann bin ich eben kleinlich!)

Fiese Tricks mit der Warteschleife

Wie auch immer: ich wartete, Zeit verrann. Die Karte kam nicht. Dafür verrann die Aufbewahrungszeit für mein erstes Paket unerbittlich. Wenn es aber zurückgeht, bekomme ich die Geschenke nicht mehr rechtzeitig vor Weihnachten. Also laut mit den Zähnen geknirscht und bei der Hotline angerufen.

Die Hotline-Nummer ist gut versteckt – irgendwo im Bereich „FAQ“ auf der Seite paket.de (klar: sie einfach unter „Kontakt“ zu schreiben wäre irgendwie, naja, uncool). Die Warteschleife bis zum Erstkontakt mit einer Betreuerin: 20 Minuten, was, wie ich inzwischen weiß, eine ganz gute Zeit ist. Besonders nett finde ich übrigens die Mühe, die Du, liebe DHL, in die gelegentlichen Sprünge in der Warteschleifen-Melodie investiert hast: da denkt der Kunde unbewusst, hier tut sich was, gleich bin ich dran! Als ich dann tatsächlich dran bin, verlängert die wirklich sehr nette Telefonistin mal die Lagerzeit für mein erstes Paket bis zum 27.12. Das müsste dann doch reichen, sage ich. Das wolle sie doch hoffen, sagt sie.

Leider entgeht mir der sarkastische Unterton.

Das hätte nicht passieren dürfen: Man hat mir mein Paket gegeben!

In der Zwischenzeit sind zwei weitere Pakete in der Packstation angekommen, respektive eines davon eben nicht, weil es zu groß ist und wieder an die verhasste Postfiliale umgeleitet wird. Dort erwartet mich eine angenehme Überraschung: Die Post hat Personal aufgestockt für die Weihnachtszeit; es geht flott voran. Ich bin schnell am Ziel – wesentlich schneller jedenfalls als bei Deinem DHL-Callcenter, das offenbar nicht für die Zeit des Päckchenschickens aufgerüstet worden ist. Gute Leute sind eben nicht leicht zu finden. Das merke ich auch in der Postfiliale: Dort händigt man mir das umgeleitete Paket nach einem Blick auf meinen Personalausweis aus. Umstandslos.

Ein entsetzlicher Fehler, wie mich einen Tag später eine weitere Callcenter-Drohne belehren wird; niemals hätte ich ohne „Goldcard“ an das Paket kommen dürfen. „Da haben die wohl einen Fehler gemacht“, sagt er mir gönnerhaft.

Kein Geist in der Maschine

Der im Weihnachtsstress zermürbte Telefonist erzählt mir noch mehr. Nämlich, dass die „Goldcard“ wohl nicht gleich in Auftrag gegeben worden sei. Und das dauere eben sieben Tage, bis sie dann morgen bei mir ankäme. Per Einschreiben. Ganz sicher.

„Und wenn nicht?“ frage ich.

Das Einschreiben werde wohl ankommen. Da sei er sich sicher.

„Und wenn nicht?“ frage ich.

Und dann erfahre ich, was ich schier nicht glauben kann: dass es nämlich anscheinend keinerlei Möglichkeit gibt, jemandem im Notfall schnell den Zugang zu seinem Paket zu ermöglichen. Ja, umleiten kann man’s, aber das dauert drei Werktage. (Auch scheint die Möglichkeit nicht so beliebt zu sein, dass man den gemeinen Kunden darauf offensiv hinweisen wollte). Also: Keine provisorische Ausweiskarte mit begrenzter Gültigkeitsdauer zum Download. Kein Einmalcode per SMS. Alles nicht vorgesehen. Als sei das noch nie passiert: keine Ausweiskarte und ein Paket, das der Kunde braucht – unbedingt und schnell.

Mit Verlaub, liebe DHL, da hast Du Dir ja einen schönen Sockenschuss von System andrehen lassen. Und komm mir nicht mit Sicherheitsbedenken: war nicht die Begründung für die Einführung des ganzen Systems mit den SMS-Freischaltcodes, dass die Goldcard allein überhaupt nicht mehr sicher ist?

So macht man das

Als ich mich einstmals bei der Packstation angemeldet habe, da war ich überzeugt, eine Win-Win-Situation zu finden: ich muss nicht mehr auf die verhasste Filiale und Du, liebe DHL, sparst Geld. Inzwischen glaube ich das nicht mehr – dafür hast Du mich inzwischen einfach zu oft doch auf die verhasste Filiale geschickt. Weil die Packstation voll war, oder auch einfach so. Da war auch schon mal ein Fach, das mein Paket mit einer teuren SSD enthalten sollte, einfach leer. Und als ich Dir das meldete, bestand Deine Reaktion darin, mir zu bescheiden, ich solle mich doch bitte an den Absender wenden, der könne ja nachforschen lassen.

Und der einfache Service: „Wenn Postkunde nicht zuhause anzutreffen, dann gehe mit dem Päckchen zur Packstation. Begib dich direkt dorthin. Gehe nicht über verhasste Postfiliale.“ – auf den Dreh scheint auch noch keiner gekommen zu sein. Nein, kein Grund, mir zu danken.

Inzwischen schaue ich, wenn ich etwas bestelle, jedenfalls unwillkürlich danach, ob der Versand eine Alternative zu Dir, liebe DHL, anbietet. Zum Beispiel Hermes. Die geben das Päckchen nämlich einfach beim Friseur um die Ecke ab.

(Bild: CC BY-SA hapinachu via flickr)

Und jetzt die Pointe…

…auch wenn, wie eingangs erwähnt, die ganze Angelegenheit dann doch die Aufregung kaum wert war: bemerkenswert finde ich doch, dass mich im Januar noch etwas erreicht hat – eine weitere „Goldcard“, wieder per Einschreiben. Jetzt habe ich also zwei. Sage niemand, DHL habe sich nicht um eine Problemlösung bemüht!

Meine Klassenfahrt zur re:publica

Nur mal so: das hier erzähl ich heute abend auf dem Webmontag. (Der andere Typ, der hier ab und zu rumquatscht, hatte drüben seine rp12-Erfahrungen schon für seine Kollegen in ein Storify gepackt.)

Mashup: DV- und AVCHD-Videos unter Linux

Mit der Flip, der Einfachst-Einknopfkamera für Webvideos, habe ich mich ja vor einiger Zeit ausführlichst beschäftigt; nun bin ich ihr – unerwartet – wieder begegnet: Ali vom Webmontag brauchte dringend Videos, weil das übliche Filmteam abgesprungen war. Außerdem kam der Applausometer, den wir auf eben jenem Webmontag eigentlich einsetzen wollten, nicht recht voran. Also eine spontane – was sonst: Bastellösung für die Webmontags-Videos: Neben einer geliehenen alten DV-Kamera auf dem Stativ eine Flip HD – gestellt netterweise vom reverb.mag – mit einer weiterentwickelten Variante der „Poor Man’s Steadicam“, auf offener Bühne gebastelt. Die ich hiermit offiziell Steadiflip taufe.

 

Steadiflip: Nette kleine Pointe am Rande…

In der Pause kam Katharina auf mich zu, eine Neu-Frankfurterin, die für ihren alten Arbeitgeber die Flip in Deutschland vermarktet hat – und meinte: Das hätte ich damals gern schon gekannt! Die Flip ist ja wie gesagt Geschichte, aber sie hat versprochen, mal bei ihren alten Kollegen nach einem Restexemplar für meine Redaktion zu suchen… :)

Das war der spaßige Teil. Und jetzt…

…kam etwas, das ich – naiverweise – für völlig trivial gehalten hatte: Die Videos schneiden. Das fängt beim Schnitt-Programm an und hört dort noch lange nicht auf. Weiterlesen

Ein kleiner Schritt für den Motor, ein großer Stein von meinem Herzen

Arduino-Steuerung des Schrittmotors klappt endlich. Das Mistding! Es hat gar keinen Massepol, wie es ein „unipolarer“ Schrittmotor eigentlich haben sollte, und muss deshalb bipolar angesteuert werden – pro Schrittmotor-Zyklus werden also vier zusätzliche Zwischenschritte nötig. (Wunderbar erklärt und animiert übrigens auf diesen Seiten – danke, danke, danke!)

Der Treiberzyklus eines bipolaren Schrittmotors (von cvengineering.ch)

Aber jetzt geht’s. Kurz vor zwei Uhr morgens. Und ich bin ja so froh.

NACHTRAG: Bis das MAKEFURT-Code-Repository läuft, habe ich meinen Demo-Code auf die Projektseite des Applausometers auf makefurt.de gestellt.

Makefurt: Die Politik der kleinen Motorschritte

Heißes Eisen: Throwies löten auf der Ignite Frankfurt (c) Foto: Patrick Lenz

Foto vom Ignite-Webmontag am 7.2.2011 - mehr im Flickr-Fotostream von Patrick Lenz. (c) 2011 bei ihm.

Warum nicht mal live auf einer Bühne löten? Mit dieser trügerisch einfachen Frage haben „Afrigadget„-Blogger jke und ich auf dem Webmontag #26 im Februar eine kleine Bastelaktion gestartet. Kleine LED-Magnetlampen herstellen, so genannte „Throwies“ – das hat uns und allen Mitbastlern so viel Spaß gemacht, dass Webmontag-Organisator Ali Pasha mit der rhetorischen Frage „Wollt ihr das jetzt nicht immer machen?“ die Gründung des „Makefurt“-Projekts angestoßen hat (wie wir das ganze mit schamloser Anschleimerei beim potentiellen Sponsor O’Reilly und seinem „Make“-Magazin getauft haben).

Makefurt will die Brücke schlagen zwischen Ideen, Software und der wirklichen Welt – man kann das „Physical Computing“ nennen, Hardware-Hacking oder einfach: Selber bauen mit Spaß. Und die Möglichkeiten, die Bastler heute haben – durch Design-Software, computergesteuerte Miniserien-Fertigung, simple Plattformen wie den Arduino-Microcontroller und vor allem: durch den Ideenreichtum und den Wissensschatz der Bastler-Communities im Netz – diese Möglichkeiten sorgen dafür, dass das auch keine elitäre Angelegenheit für ein paar Alphanerds mit der Lizenz zum Löten sein muss, sondern auch Barfußbastler wie du und ich ihre Erfolgserlebnisse haben können – und großartige Dinge schaffen.

A propos großartige Dinge: Als wir diskutiert haben, was wir denn nun alles bauen wollen, kam vom unermüdlichen Matthias Gutjahr wie aus der Pistole geschossen: Lass uns für den Webmontag einen Applausometer bauen. Applausometer! Diese Erfindung aus einem Donald-Duck-Klasssiker, den ich leider auch mit Donaldisten-Hilfe bisher nicht aufstöbern konnte, an den ich mich aber deutlich erinnere: „Genug, genug, der Applausometer schafft’s nicht mehr!“ Mithilfe meines Arduino und ein paar alter Teile aus der Bastelkiste sollte das eigentlich kein Problem sein.

Gentlemen, heat your solders – Makefurt legt los

Geredet und geplant haben wir lange, unter makefurt.de eine organisatorische Basis geschaffen – viel ist leider noch nicht zu sehen, bis wir das umgehoben haben, was derzeit nicht besonders benutzerfreundlich in meinem Wiki geparkt ist. Am Samstag haben wir dann endlich die Lötkolben beheizt – leider nur zu zweit, dafür aber als Gäste im außerordentlich großartigen Hackerspace des Frankfurter CCC. Etwas mehr als drei Stunden Zeit – da müsste doch schon mal ordentlich was zu wuppen sein…

Unser Arduino-"Shield" mit den Schrittmotortreibern entsteht (Foto: Andi)

Am Ende war der Anfang dann doch wieder wie alle Anfänge: mühsam. Der Plan für den Tag: mäßig ehrgeizig. Als Organspender für das Applausometer musste ein altes Laserfax herhalten, dazu bald mehr – möge es hinreichen, dass dieses Fax einen schrittmotorgetriebenen Scanner-Schlitten enthielt, der die Basis wird für den Zeiger des Applausometers. Also: Eine Treiberplatine löten – ein simpler L293D-Treiber übersetzt die Signale des Arduino in Befehle an den Motor – und ein kleines Programm schreiben zum Austesten (Kommentar von Andi zu meinen Codeschnipseln: „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber C ist das nicht!“) – und…

…am Ende lief’s nicht. Wenn ich das gestern abend richtig analysiert hat, haben Hardware und Software, ähem, mit unterschiedlichen Konstanten gearbeitet – mal sehen, ob ich die Zeigereinheit des Applausometers dann wenigstens heute zum Laufen bringe. Aber der Anfang ist gemacht. Per aspera ad astra!

503er-Fehler: Nicht WordPress, sondern Strato ist schuld…

…und auch das nur, weil die Berliner es gut mit mir kleinem Dummuser meinen. Aber der Reihe nach: Beim Frickeln am ausgezeichneten WordPress Mobile Pack, das Seiten hervorragend auch auf iPhone und Co. darstellt, aber leider nicht eingedeutscht ist,  habe ich eine der PHP-Seiten des mobilen Themas ziemlich gründlich zerschossen. Was weiter nicht schlimm war – das korrekte Original hatte ich mir gespeichert.

Nur: jedes Mal, wenn ich die korrekte (und recht lange) PHP-Datei ins Editorfenster kopierte, schmiss mir der Server das gefürchtete „503 – Service Temporarily Unavailable“. Einer dieser Fehler, bei denen Übergeeks aufblühen, der untergeek aber eher ein wenig Angst bekommt.

Die erwies sich zum Glück als unbegründet – dank dieses großartigen Blogposts fand ich die Lösung. Und die liegt darin, eine Sicherheitsmaßnahme meines Providers Strato kurzzeitig abzuschalten: Die ServerSide Security gegen Spam. Ein Skript, das Formulareingaben überwacht und ab einer gewissen Länge (Spam-) Verdacht schöpft.

Screenshot: So schaltet man die ServerSide Antispam ab.

Also: Filter abschalten, PHP-Datei nochmal ins Editor-Fenster kopieren, abschicken, Spamfilter wieder einschalten, alles gut.

Übrigens: wer sich die Arbeit sparen möchte, das „Mobile Base Theme“ aus dem Mobilpaket selbst einzudeutschen – hier, bitte: mobilepack-deutsche-dateien.zip. Einfach entpacken und per FTP in den entsprechenden Ordner des Themas kopieren.

(Warum ich nicht gleich selbst den FTP-Zugang zu meinem Serverspace genutzt habe? Daran ist die sehr gründliche Firewall an meinem derzeitigen Arbeitsplatz schuld.)

Fundstücke: Afrigadget, Webmontag, Basteldisco

Gestern auf dem Webmontag mal wieder Juergen alias @jke begegnet, einem Mann, der immerhin ein aus Schrott- und Einzelteilen zusammengelötetes iPhone sein eigen nennt und von daher mit Fug und Recht als Autorität in Sachen Hardware-Bastelei betrachtet werden darf. Jürgen nun wirkt an einem Blog mit, das Sonnenlicht in die Bastlerseele wirft – AfriGadget. Die Basteleien und Geräte, die dort zu sehen sind, haben die Autoren in Kenia, Somalia und anderen afrikanischen Ländern aufgetan. Das Blog weicht allerdings vom „Mad-Scientist“-Grundton der meisten Hardware-Hacker-Blogs (auch dieser bescheidenen Seite) deutlich ab:

  • Kreativität steht im Mittelpunkt, nicht spezielle Materialien oder ungewöhnliche Bauteile – die stehen nicht zur Verfügung.
  • Es geht nicht um technische Zaubereien, selbst gewählte technischen Herausforderungen, sondern um existenzielle Alltagsprobleme.

Die Projekte, die Afrigadget aufgetan hat, sind einen Blick wert:  beispielsweise der anaerobe Gärtank, der flache Parabolspiegel (übrigens: Fresnellinse, Jungs!) oder der Verdunstungskühler für somalische Kamelmilch. Bei lebensgefährlichen Provisorien wie der Lötbogenlampen-Spule aus stoffumwickelten Drahtresten bricht mir offen gesagt der Angstschweiß aus – aber Sicherheit ist auch eine Form von Wohlstand, von daher ist westliche Überheblichkeit fehl am Platze. Übrigens trifft man Juergen bei der SocialBar Frankfurt, einer Runde von – altmodisch ausgedrückt – handfesten Weltverbesserern.

Überhaupt, der Webmontag: wer noch nicht da war, das ist eine allmonatliche Wundertüte für Netz- und Technikaffine, charmant moderiert vom unvergleichlichen Barcamp-Impresario Darren Cooper. Diesmal war die Wundertüte krankheitsbedingt etwas dünner, aber nicht weniger unterhaltsam. Christian von frankfurt-gestalten.de präsentierte sein Projekt, das der kommunalen Demokratie eine kräftige Dosis Nutzerfreundlichkeit und Transparenz versetzt. Und der einzige harte Technikvortrag des Abends brachte mich ins Grübeln: Wenn eine einzige Zehntelsekunde Verzögerung beim Seitenaufbau den Umsatz von Amazon um 1 Prozent zurückgehen lässt, was tun dann die hr-Server für die Reichweite von hr-online…? Hier deas zugehörige Slideshare.

Am Ende auch bemerkenswert fand ich die Flyer, die herumlagen und die beispielsweise für die nächste Frankfurter „Basteldisco“ warben. Wasesnichtallesgibtsagmal…

Reise in die digitale Frühneuzeit

Ach, die ollen 8-Bit-Maschinen! Mir wärmen sie das Herz, weil sie mich an meine Kindheit erinnern – mit welchen retronostalgischen Gefühlen wohl die heute Jungen den primitiven Netzwelten von StudiVZ und Facebook nachtrauern werden? – und außerdem: Mit 8 Bit, ein paar MHz Taktfrequenz und wenigen KByte (Ja! Kilobyte, nicht Mega-!) kann man eine Menge anstellen, wie jeder Arduino-Bastler bezeugen kann.

Zum Beispiel: Musik machen. Nicht, dass ich je ein begnadeter Keyboarder (oder Sänger oder gar, Gott bewahre, Gitarrist) gewesen wäre – aber dennoch lacht mein Herzelein darüber, dass die neue Wohnung Platz genug bietet, das Keyboard wieder aufzubauen. Das piece de resistance ist dabei das 155cm lange 88-Tasten-Masterkeyboard mit gewichteter Klaviatur – ein Produkt der Musikschrauberfirma Doepfer, von der ich das Gerät einst als Bausatz erworben habe. Das ist fast zwanzig Jahre her, und dennoch – dafür kann man Doepfer gar nicht hoch genug loben – dauerte es keine zwei Stunden, bis ich eine Antwort auf meine Supportfragen zu dem Gerät hatte. Vivat, Doepfer! (Von daher kann ich nur jedem, der ein Masterkeyboard sucht, einen Blick auf den Nachfolger meines LMK3 zu werfen – das Gerät ist verdammt wertstabil, technisch, musikalisch und emotional.)

Krachmacherecke: Keyboard und Rack

Krachmacherecke: Masterkeyboard Doepfer LMK3 ohne eigene Klangerzeugung, die passiert in dem kleinen Rack: ein analog-fetter Oberheim Matrix 1000 (ca. 1990) und ein E-Mu ESI4000 Sampler mit hysterisch-historischer SCSI-Wechselfestplatte Iomega JAZ. Ein analoger Rackmischer und ein moderner USB-Soundadapter von M-Audio vervollständigen die Spielecke.

In letzter Zeit waren meine Liebste und ich anderweitig kreativ; jetzt ist die Kleine zuhause und ich bin es auch – mit Urlaub und immer wieder kleinen Ruhepausen, in denen die Mädels schlafen und ich basteln kann. Was in diesem Fall heißt: erst einmal wieder die alte Technik zusammenstöpseln – ein modernes USB-Audio-Interface von M-Audio sorgt für den Anschluss ans 21. Jahrhundert, analog wie digital.

Allerdings tauchen auch die bösen Geister der Vergangenheit wieder auf: Midi! Was für ein grausamer Murks von Schnittstelle! Für die historisch Unbewanderten: ein serieller Bus mit einer Datenrate von 38,25 kbit/s, was Anfang der Achtziger mal echt viel war. Schlimmer ist die merkwürdige Topographie: so eine Art Ring mit Darmschlingen und Polypen. Entweder man stöpselt ein Gerät in den Datenfluss, so dass es jedes einzelne Datenbyte erst selbst einmal anschauen und weiterreichen muss. Was bei der niedrigen Datenrate schnell zu hörbaren Verzögerungen führt und eine Menge Ärger bereit hält. Oder man nutzt alternativ den elektrisch durchgeschleiften Eingang, über den jetzt wiederum das angeschlossene Gerät nicht kommunizieren kann, also auch keine Einstelldaten rückmelden – das heißt praktisch: entweder man verdrahtet die Maschinen so, dass man sie vom Computer aus steuern kann, oder so, dass man sie live spielen kann. Puh.

Auch an anderen Stellen rückt mir die technische Frühneuzeit nahe. Der Sampler, immerhin ein Gerät, das nahe zu diesem Jahrtausend entstanden ist, holt sich die Daten für seinen 128MB-Hauptspeicher von einer SCSI-Wechselfestplatte. SCSI? Ja, da war mal was. In der frühesten Variante – und das ist die, die hier zum Einsatz kommt – ein 8 Bit breiter Parallelbus für maximal 7 Slaves an einem Master. Das antiquarische JAZ-Wechselfestplattenlaufwerk von Iomega klingt wie ein kleiner Düsenjäger und fasst gerade mal 2GB pro Medium, was jetzt nicht so dramatisch ist: mehr als maximal 9GB pro Speichermedium bewältigt die Firmware der Musikmaschine sowieso nicht.

Netter Gedanke: warum den alten Kram nicht durch moderneren Flash-Speicher ersetzen? Schöne Idee, allerdings teuer und umständlich. Erst mal braucht man einen SCSI-auf-IDE-Adapter, an den man dann wiederum einen CF-Karten-Adapter anschließen kann (eine IDE-auf-USB- oder gar SCSI-auf-USB-Lösung zum Anschluss von Speichersticks scheint es nicht zu geben). Damit ist man zwar die wackelige und lärmige alte Hardware los, aber auch über hundert Euro – und dafür gibt es dann schon fast einen konkurrenzfähigen Sampler in Software. Auch das wäre also eher der Nostalgie geschuldet als der Praxis – und diesen Trieb kann ich durch eine ungleich simplere Bastelei kanalisieren: den Sampler um sein internes Floppy-(!)-Laufwerk erleichtern und das JAZ-Drive ins Gerät einbauen. So wie Andrew Martens es mustergültig vorgemacht hat.

Eine Sache aus dem 21. Jahrhundert will ich der Spielecke aber doch gönnen: einen Musikrechner mit echtzeitfähiger Steuerung via Touchscreen, als Musiker-DJ-Allroundmaschine. Mit preiswerten Formbauteilen. Aber dazu später mehr.