Und dann geht die Zentralverriegelung nicht mehr. Angekündigt hatte sich das schon länger, durch gelegentliche Aussetzer und zuletzt durch wildes Hin- und Herrödeln der Schließmotoren in Kofferraum und Tankdeckel. Ein Wackelkontakt im Kabel zum Schalter in der Tür, vermute ich – und recherchiere im Netz nach Anleitungen, um eine Polo-Tür zu demontieren. (VW Polo III Bj. 2001, Typ 6N2.) Das scheint für Schrauber nicht satisfaktionsfähig zu sein – jedenfalls fand ich zwar viele, die in Foren an Türen schraubten, aber keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Also gut: hier ist sie. Wieder klüger geworden – allerdings ist die Zentralverriegelung immer noch kaputt. Muss wohl den ganzen Kabelbaum austauschen. – untergeek.
Das da ist sie. Von außen zu sehen ist nur eine einzige Schraube, die oben rechts in der Nähe des Spiegels an der Ecke sitzt – die ist schnell entfernt, ebenso wie der Türknopf (gegen den Uhrzeigersinn abdrehen). Die Tür ist größtenteils nur geclipt – mit sieben Plastik-Druckknöpfen, aber vorher müssen einige zentrale Schrauben entfernt werden.
Die beiden kräftigsten und wichtigsten sitzen im Türgriff – deshalb muss ich als erstes die Verschalung des Türgriffs entfernen. Dazu gehe ich mit dem Schraubenzieher oberhalb des Griffs unter die Verschalung – wie auf dem Foto zu sehen. An dieser Stelle ist eine Aussparung vorgesehen; so beschädigt man die Schale nicht. (Bitte trotzdem Vorsicht!) Wer’s nicht geglaubt hat: die Abdeckung war tatsächlich nur gerastet. Jetzt die beiden großen Messingschrauben im Türgriff herausdrehen – dazu braucht’s einen großen Kreuzschlitz-Schraubenzieher.
Jetzt den Schalterblock für Fensterheber und Zentralverriegelung ausbauen – auch er ist nur geklemmt; rechts und links vorne und hinten mit dem Schraubenzieher unter den Rand des Schalters gehen und ihn vorsichtig heraushebeln.
Von den drei Schalterwippen – Fenster links, Fenster rechts, Zentralverriegelung auf/zu – hat jede ihr eigenes Anschlusskabel, das in einem Stecker endet – der orangene für die Fahrer(?)seite ist mit einem Klebepunkt gekennzeichnet. Die Stecker ausrasten und vorsichtig abziehen.
Die Türverkleidung hängt noch an drei Stahlkabeln – die Seilzüge für die Spiegeleinstellung. Der Einstellknopf ist mit drei Kreuzlochschrauben befestigt, die sich von der Rückseite der Verkleidung abschrauben lassen.
Der Türgriff ist noch im Weg: die Plastiklasche oben in der Mitte ist eine Rastnase. Einfach etwas hochziehen und den gesamten Türgriff nach rechts schieben und aushaken.
Jetzt hätte man eigentlich das Innere der Tür vor sich – hätte VW sich nicht entschieden, die zarten Türinnereien noch mit einer Plastefolie abzukleben, die reihum mit einer ekligen schwarzen Schmotze festgeklebt ist. Da auf den Rechnungen, die im Netz diskutiert werden, bei ZV-Reparaturen auch immer der Posten “Türkleber” auftaucht, nehme ich an, das ist einfach so gedacht: abreißen, mit der Heißluftpistole weichmachen, wegwischen, später neu aufkleben.
An diesem Punkt habe ich Schluss gemacht und habe mich darauf beschränkt, das Türinnere durch das Loch des herausgeschraubten Türlautsprechers zu erkunden – das war aufschlussreich genug, aber leider nicht erfolgreich. Da ich vermutlich ohnehin den gesamten Kabelbaum zur Tür überprüfen und erneuern muss, spare ich mir das für einen anderen Sonnensamstag auf.
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- keine – dieser Post scheint einzigartig zu sein…
Sicher, dass es nicht einfach ein Kabelbruch in der Durchführung ist? Die Zerlegung geht ja noch, aber dann unverrichteter Dinge wieder zusammenzubauen ist unökonomisch.
Ich bin gelernter Kfz-Mechaniker und habe daher ein entspanntes Verhältnis zu Türverkleidungen. Mit Türfolie von der Rolle und ein wenig Gefühl ist jede Türe innerhalb von einer Viertelstunde zerlegt. Eklig ist die Analogelektronik mit ihren armdicken Kabelbäumen, deren Stränge man einzeln durchmessen muss. Digital mit einem simplen seriellen Bus mit einer Versorgungsleitung und einer Datenleitung kommt aber nur langsam…
Unökonomisch? Ertappt! (Immerhin: Dafür ist das Mountainbike zu Ende repariert und geputzt.)
Bin mir sogar ziemlich sicher, dass es ein Kabelbruch in der Durchführung ist. Wollte aber erst noch mehr über die Stecker- und Kabelbelegung wissen – das kann dann doch eine Menge Arbeit sparen… Jetzt, wo ich einmal weiß, dass ich die Tür nicht nur auseinander bekomme, sondern auch wieder zusammen, bin ich da auch deutlich entspannter.