Teil 3 unserer kleinen Werkstattsoap: “Wir bauen einen modernen PC in das Gehäuse einer Atari-2600-Konsole”. Was bisher geschah: ein Jahr nach den ersten Schritten nimmt der Untergeek aus den Händen seines Vaters das gefräste Gehäuse mit allen Bauteile-Einbauten entgegen. Eigentlich sollte die Maschine am Abend schon laufen, denkt er sich – doch es kommt anders…
Was für ein frustrierender Lötabend. Dabei hatte alles so schwungvoll angefangen: den Elektronikhändler meines Vertrauens angesteuert und dort fehlende Kleinteile organisiert, darunter zwei Schalter für die Frontplatte, ein Reset-Taster, den Infrarot-Empfänger für die Fernbedienung und ein Stromversorgungs-Kabel. auf der DC/DC-Wandler-Platine ist derzeit ein ATX-Stecker zu finden, identisch mit dem, der sich auf dem Board befindet. Ein Adapterkabel ATX-Buchse auf ATX-Buchse bekomme ich nicht, außerdem will ich Höhe sparen und deshalb die Kabelpeitsche mit der Anschlussbuchse direkt auf die DC/DC-Platine einlöten. Außerdem soll die Grundverkabelung entstehen, sodass der Rechner das erste Mal anlaufen kann.
Böses Menetekel: es ist nichts zu finden. Gehäuseschrauben sind verschollen; das Stromkabel für den DVD-Brenner ist nicht aufzutreiben, einen Platinenstecker für das Netzteil habe ich wider Erwarten auch nicht. Selbst der Mini-Brenner, mit dem ich die Schrumpfschläuche einschmelzen wollte, ist weg. Statt USB-A-Buchsen habe ich B-Buchsen gekauft, das sind die für Drucker. Und nachdem das Anschlusskabel für den Fernsehempfänger gelötet ist, stelle ich fest, dass ich auch hier eine USB-Buchse benötigt hätte, um den TV-Stick anzuschließen. Eigentlich logisch. Schade nur, dass ich einen Stecker verlötet habe. Nicht mein Tag.
Noch später am Abend stirbt der geplante Probelauf dann endgültig: Die ATX-Buchse lässt sich einfach nicht aus der Wandler-Platine löten – mein kleiner 15-Watt-Lötkolben produziert nicht genügend Wärme; die Stifte sitzen fest in ihrem Kunststoffmantel. Einen Stift immerhin kann ich mit roher thermischer Gewalt entfernen – aber was dabei passiert, ist gar nicht schön. Nun, Blogs leben von der ungeschminkten Ehrlichkeit – wer unbedingt will, kann nach unten scrollen.
Morgen erst wieder shoppen. Der Jungfernboot ist vertagt.
Der angekündigte grausige Anblick nun hier:
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