Fundstücke: Afrigadget, Webmontag, Basteldisco

Gestern auf dem Webmontag mal wieder Juergen alias @jke begegnet, einem Mann, der immerhin ein aus Schrott- und Einzelteilen zusammengelötetes iPhone sein eigen nennt und von daher mit Fug und Recht als Autorität in Sachen Hardware-Bastelei betrachtet werden darf. Jürgen nun wirkt an einem Blog mit, das Sonnenlicht in die Bastlerseele wirft – AfriGadget. Die Basteleien und Geräte, die dort zu sehen sind, haben die Autoren in Kenia, Somalia und anderen afrikanischen Ländern aufgetan. Das Blog weicht allerdings vom “Mad-Scientist”-Grundton der meisten Hardware-Hacker-Blogs (auch dieser bescheidenen Seite) deutlich ab:

  • Kreativität steht im Mittelpunkt, nicht spezielle Materialien oder ungewöhnliche Bauteile – die stehen nicht zur Verfügung.
  • Es geht nicht um technische Zaubereien, selbst gewählte technischen Herausforderungen, sondern um existenzielle Alltagsprobleme.

Die Projekte, die Afrigadget aufgetan hat, sind einen Blick wert:  beispielsweise der anaerobe Gärtank, der flache Parabolspiegel (übrigens: Fresnellinse, Jungs!) oder der Verdunstungskühler für somalische Kamelmilch. Bei lebensgefährlichen Provisorien wie der Lötbogenlampen-Spule aus stoffumwickelten Drahtresten bricht mir offen gesagt der Angstschweiß aus – aber Sicherheit ist auch eine Form von Wohlstand, von daher ist westliche Überheblichkeit fehl am Platze. Übrigens trifft man Juergen bei der SocialBar Frankfurt, einer Runde von – altmodisch ausgedrückt – handfesten Weltverbesserern.

Überhaupt, der Webmontag: wer noch nicht da war, das ist eine allmonatliche Wundertüte für Netz- und Technikaffine, charmant moderiert vom unvergleichlichen Barcamp-Impresario Darren Cooper. Diesmal war die Wundertüte krankheitsbedingt etwas dünner, aber nicht weniger unterhaltsam. Christian von frankfurt-gestalten.de präsentierte sein Projekt, das der kommunalen Demokratie eine kräftige Dosis Nutzerfreundlichkeit und Transparenz versetzt. Und der einzige harte Technikvortrag des Abends brachte mich ins Grübeln: Wenn eine einzige Zehntelsekunde Verzögerung beim Seitenaufbau den Umsatz von Amazon um 1 Prozent zurückgehen lässt, was tun dann die hr-Server für die Reichweite von hr-online…? Hier deas zugehörige Slideshare.

Am Ende auch bemerkenswert fand ich die Flyer, die herumlagen und die beispielsweise für die nächste Frankfurter “Basteldisco” warben. Wasesnichtallesgibtsagmal…

“Ähnliche Artikel…” – welches Plugin funktioniert am besten?

Beim Einsortieren der diversen “Lampen“-Artikel ins Grübeln geraten und festgestellt, dass es höchste Zeit wird, diesem kleinen Blog eine “recommendation engine” zu verpassen, eine Empfehlungsmaschine für verwandte Themen. Zum Glück gibt’s dergleichen ja in mannigfaltiger Form als Plugin für WordPress, also habe ich auf die Schnelle zwei ausprobiert:

Untergeek proudly presents: Ikea Moodstar

Ein Nachmittags-Quickie: Im Winter hatte Ikea LED-Hängeleuchten als Teil seiner Kallt-Serie im Programm; Blech-/Plastikkugeln in der Größe eines Faustballs, die ihr LED-Licht über Glasfaserbüschel abgeben und damit wunderbar 70er-oldschool wirken. Und die Glasfasern reizen gerade Männer dazu, sie zu streicheln – warum, weiß ich auch nicht, aber ich konnte es nicht nur bei mir selbst beobachten, sondern auch bei allen anderen Ikea-Kunden. Also: Du, Kallt, wirst meine neue Bibliotheksleuchte.

Leider hieß Kallt zu Recht so – die LED-Strahler im Innern geben kein sehr interessantes Licht ab; selbst das angeblich warmweiße LED-Licht wirkt immer noch kalt, blau und funzelig, etwa so wie im ersten Foto oben. Als “Moodlight”, als farbwechselnde LED-Leuchte, wäre der Ikea-Stern doch viel schöner. Also: ein schnelles, kleines Umbauprojekt – ist an einem Nachmittag bequem erledigt, und die Bauteile kosten summa summarum keine 100 Euro. Continue reading

Reise in die digitale Frühneuzeit

Ach, die ollen 8-Bit-Maschinen! Mir wärmen sie das Herz, weil sie mich an meine Kindheit erinnern – mit welchen retronostalgischen Gefühlen wohl die heute Jungen den primitiven Netzwelten von StudiVZ und Facebook nachtrauern werden? – und außerdem: Mit 8 Bit, ein paar MHz Taktfrequenz und wenigen KByte (Ja! Kilobyte, nicht Mega-!) kann man eine Menge anstellen, wie jeder Arduino-Bastler bezeugen kann.

Zum Beispiel: Musik machen. Nicht, dass ich je ein begnadeter Keyboarder (oder Sänger oder gar, Gott bewahre, Gitarrist) gewesen wäre – aber dennoch lacht mein Herzelein darüber, dass die neue Wohnung Platz genug bietet, das Keyboard wieder aufzubauen. Das piece de resistance ist dabei das 155cm lange 88-Tasten-Masterkeyboard mit gewichteter Klaviatur – ein Produkt der Musikschrauberfirma Doepfer, von der ich das Gerät einst als Bausatz erworben habe. Das ist fast zwanzig Jahre her, und dennoch – dafür kann man Doepfer gar nicht hoch genug loben – dauerte es keine zwei Stunden, bis ich eine Antwort auf meine Supportfragen zu dem Gerät hatte. Vivat, Doepfer! (Von daher kann ich nur jedem, der ein Masterkeyboard sucht, einen Blick auf den Nachfolger meines LMK3 zu werfen – das Gerät ist verdammt wertstabil, technisch, musikalisch und emotional.)

Krachmacherecke: Keyboard und Rack

Krachmacherecke: Masterkeyboard Doepfer LMK3 ohne eigene Klangerzeugung, die passiert in dem kleinen Rack: ein analog-fetter Oberheim Matrix 1000 (ca. 1990) und ein E-Mu ESI4000 Sampler mit hysterisch-historischer SCSI-Wechselfestplatte Iomega JAZ. Ein analoger Rackmischer und ein moderner USB-Soundadapter von M-Audio vervollständigen die Spielecke.

In letzter Zeit waren meine Liebste und ich anderweitig kreativ; jetzt ist die Kleine zuhause und ich bin es auch – mit Urlaub und immer wieder kleinen Ruhepausen, in denen die Mädels schlafen und ich basteln kann. Was in diesem Fall heißt: erst einmal wieder die alte Technik zusammenstöpseln – ein modernes USB-Audio-Interface von M-Audio sorgt für den Anschluss ans 21. Jahrhundert, analog wie digital.

Allerdings tauchen auch die bösen Geister der Vergangenheit wieder auf: Midi! Was für ein grausamer Murks von Schnittstelle! Für die historisch Unbewanderten: ein serieller Bus mit einer Datenrate von 38,25 kbit/s, was Anfang der Achtziger mal echt viel war. Schlimmer ist die merkwürdige Topographie: so eine Art Ring mit Darmschlingen und Polypen. Entweder man stöpselt ein Gerät in den Datenfluss, so dass es jedes einzelne Datenbyte erst selbst einmal anschauen und weiterreichen muss. Was bei der niedrigen Datenrate schnell zu hörbaren Verzögerungen führt und eine Menge Ärger bereit hält. Oder man nutzt alternativ den elektrisch durchgeschleiften Eingang, über den jetzt wiederum das angeschlossene Gerät nicht kommunizieren kann, also auch keine Einstelldaten rückmelden – das heißt praktisch: entweder man verdrahtet die Maschinen so, dass man sie vom Computer aus steuern kann, oder so, dass man sie live spielen kann. Puh.

Auch an anderen Stellen rückt mir die technische Frühneuzeit nahe. Der Sampler, immerhin ein Gerät, das nahe zu diesem Jahrtausend entstanden ist, holt sich die Daten für seinen 128MB-Hauptspeicher von einer SCSI-Wechselfestplatte. SCSI? Ja, da war mal was. In der frühesten Variante – und das ist die, die hier zum Einsatz kommt – ein 8 Bit breiter Parallelbus für maximal 7 Slaves an einem Master. Das antiquarische JAZ-Wechselfestplattenlaufwerk von Iomega klingt wie ein kleiner Düsenjäger und fasst gerade mal 2GB pro Medium, was jetzt nicht so dramatisch ist: mehr als maximal 9GB pro Speichermedium bewältigt die Firmware der Musikmaschine sowieso nicht.

Netter Gedanke: warum den alten Kram nicht durch moderneren Flash-Speicher ersetzen? Schöne Idee, allerdings teuer und umständlich. Erst mal braucht man einen SCSI-auf-IDE-Adapter, an den man dann wiederum einen CF-Karten-Adapter anschließen kann (eine IDE-auf-USB- oder gar SCSI-auf-USB-Lösung zum Anschluss von Speichersticks scheint es nicht zu geben). Damit ist man zwar die wackelige und lärmige alte Hardware los, aber auch über hundert Euro – und dafür gibt es dann schon fast einen konkurrenzfähigen Sampler in Software. Auch das wäre also eher der Nostalgie geschuldet als der Praxis – und diesen Trieb kann ich durch eine ungleich simplere Bastelei kanalisieren: den Sampler um sein internes Floppy-(!)-Laufwerk erleichtern und das JAZ-Drive ins Gerät einbauen. So wie Andrew Martens es mustergültig vorgemacht hat.

Eine Sache aus dem 21. Jahrhundert will ich der Spielecke aber doch gönnen: einen Musikrechner mit echtzeitfähiger Steuerung via Touchscreen, als Musiker-DJ-Allroundmaschine. Mit preiswerten Formbauteilen. Aber dazu später mehr.

Wenn Medion die Uhr nicht kann: Aldi-Surfstick überlisten

Und du, Aldi…

…schaffst es auch noch, mir an einem eigentlich ganz netten Angebot zum Surfen per UMTS-Stick den Spaß zu versauen. Der Surfstick, den du da unter deiner Hausmarke Medion heraushaust, ist völlig in Ordnung (ein zeitgemäßer Huawei-Stick für 60 Euro), und der große Vorteil an der Huawei-Hartware ist ja, dass sie von allen Betriebssystemen unterstützt wird: Windows, Linux, Mac.

Eigentlich.

Denn das, was du da als “Software” für Mac-Nutzer verteilst, das hat es einfach nicht verdient, so nackt und unreif in die Welt geschickt zu werden. Und leider bin ich derzeit auf den UMTS-Surfstick angewiesen (das ist eine andere Geschichte, nur so viel dazu: nachdem ich jetzt ein paar Vormittage mit Warten auf die Techniker zugebracht habe, weiß ich jetzt, warum Vodafone mit dem Slogan “Es ist deine Zeit” wirbt. Well.) – angewiesen jedenfalls, und deshalb finde ich so was überhaupt nicht witzig.

Tagesflat, Monatsflat

Von all den vielen kleinen Abstürzen und Disconnects der Medion-Software will ich nicht reden. Das könnte schließlich auch am Netzbetreiber e-plus liegen. Ich will auch nicht darüber meckern, dass die Software öfter mal behauptet, es sei keine SIM-Karte eingesteckt, und dann mit langwierigen Neustarts überlistet werden will. Oder dass der Mac-Ruhezustand sie aus dem Takt bringt. Geschenkt.

Richtig auf die Palme gebracht hat mich aber heute, dass die Medion-Software mich heute dauernd wieder vom Netz geschmissen hat – am Linux-Netbook hatte noch alles prima funktioniert, die Einwahl per Mac wollte mir nicht gelingen. Dafür bekam ich dauernd SMS vom Provider:

Aha: per SMS beschwert sich der Provider darüber, dass ich einen Flatrate-Tag buchen will, obwohl ich doch noch in der Monatsflatrate bin. Wie lieb von ihm – schließlich muss ich die zwei Euro für den Surf-Tag nur dann zahlen, wenn ich ihn wirklich brauche. Ich interpretiere die SMS als höfliche Bitte, die Einwahl-Software auf “Monatstarif” umzustellen – schließlich habe ich schon bezahlt.

Catch-22 in der Tagesflachrate

Und jetzt wird es wirklich lustig. Wenn ich ins Untermenü “Tarifoptionen” gehe und dort “Monatsflatrate” buche, sagt mir das Programm: habe ich doch schon. Will ich das Menü verlassen, verweigert mir das Programm das mit der Begründung, ich müsse ja erst noch die Monatsflat buchen. Hrrgttnchml…

Mach einfach nochmal Sonntag draus

Kurz nachgedacht: kann es sein, dass das arme Programm komplett durcheinander kommt, weil die Monatsflat ausgerechnet heute ausläuft? Kann es, stellt sich heraus. Einmal kurz die Systemuhr meines Mac einen Tag zurückgestellt – und alles wird gut: Monatsflat aktiv, Fenster zu und weitersurfen…

…aber musste das sein, Aldi, frag ich dich?

Probleme mit etwas Problemlosem: Der Surfstick unter Linux

War doch alles so schön einfach mit meinem EEE-PC, der ein aktuelles Ubuntu Linux für Netbooks beherbergt: Stick eingestellt, angeklickt, Provider ausgewählt, alles gut. Dachte ich, bis der Stick dann unterwegs plötzlich die Einwahl verweigerte.

Stellt sich heraus (Google macht, wie immer, klüger): Normalerweise – auch mit der Monatsflat – wählt sich der Stick über den Einwahlpunkt internet.eplus.de ein; wenn die Monatsflat abgelaufen ist, wird das Surfen schön mit 0,24 Euro pro MB abgerechnet und munter abgebucht. Bis die Karte leer ist. Wenn man die Tagesflat für 2 Euro nutzen will, muss man den Einwahlpunkt ändern – auf tagesflat.eplus.de. Muss einem ja nur gesagt werden.

10 Dinge, die ich an dir… Meine Hassliebe zu Apple

Darum beneidet uns der Ami:

  • Um so formschöne und praktische Komposita wie “Hassliebe” (und nicht “love-hate relationship” sagen müssen, relationship, wie das schon klingt, sag mal…)

Darum beneiden wir den Ami:

  • so großartige Personen hervorgebracht zu haben wie den Gründer der einzig funktionierenden Diktatur auf diesem Planeten, Steve Jobs, CEO von Apple, Inc.

Naja. Als Multiplattform-Rechnerzoo-Halter habe ich gegen jedes System meine Manschetten, aber Apple ruft dann doch ganz besonders starke Gefühle hervor. Hassliebe eben. (Und: An einem Apple-Computer über den “Cult of Mac” lästern – das ist doch so sophisticated…) Hier also eine qualifizierte Kritik der reinen Unvernunft.

10 Dinge, die ich an Apple-Computern hasse

  1. Die Leute, die Apple einfach gut finden
  2. Programme extra zumachen zu müssen, nachdem ich schon alle Fenster geschlossen habe.
  3. iPhoto – warum drücken die mir jedesmal iPhoto aufs Auge, wenn ich mein iPhone anschließe? (Jaja, ich weiß.)
  4. Dass man das ‘@’ nur über das L bekommt, was ich vollkommen unverständlich finde, zumal ich immer erst mal auf AltGr-Q drücke und mir damit alle Arbeit abschieße, weil sich das Fenster schließt und alle Browsereingaben weg sind
  5. Sowieso: die Unterscheidung zwischen Ctrl-Taste und Dingens-Taste. (Was soll das überhaupt für ein Symbol sein neben dem Apfel auf der Dingens-Taste?)
  6. Tethering mit dem iPhone. (Was, bitte? Genau. Und daran ist Apple mit schuld, denke ich.)
  7. Wollt ihr wirklich noch ein weiteres Beispiel in Sachen nicht eingehaltene Standards? Bitte: SMB-Server. Und: Bildschirmfotos als TIFF (!)
  8. Mini-Macs verbrauchen “ausgeschaltet” anscheinend ebenso viel Strom wie im Standby-Modus, entnehme ich einer Mac-Zeitschrift. Hey – die paktieren mit der Kraftwerkslobby!
  9. Studiogespräche über das jeweils neueste sinnfreie Apple-Gadget mit den hr3-Kollegen. Erinnert sich jemand an den Macbook Air?
  10. Eben das: dass Apple eine Diktatur ist, ein totalitäres, in sich geschlossenes System ohne viel Verhandlungsbereitschaft. Eine wohlwollende Diktatur, zugegeben.  Aber eben eine Diktatur.

10 Dinge, die ich an Apple-Computern liebe

  1. Dass ich jetzt endlich so arriviert bin, dass ich sie mir leisten kann. (Fresst das, ihr EEE-Dilettanten!)
  2. Dass sich die Leute, die einen haben, auf Konferenzen öfter zum Obst machen, weil garantiert einer von ihnen wieder den DVI- (oder was auch immer)-to-VGA-Adapter für den Beamer vergessen hat und doof aus der Wäsche schaut. Hähä.
  3. Wenn ich das Betriebssystem auf einer anderen Platte haben will, dann kopiere ich’s einfach. Und alles funktioniert, selbst wenn die Platte nur extern per USB dranhängt.
  4. Dass sie so schön wertbeständig sind und auch 10 Jahre nach dem Kauf noch als Computer durchgehen und nicht nur als Türstopper.
  5. Hoher WAF.
  6. Entspiegeltes Display jetzt beim Macbook auch ohne Aufpreis. Beim Macbook Pro. Dem Fünfzehnzöller. But hey.
  7. Die Modelmädels im Gravis-Laden sind viel hübscher als die Pubertätspickeldrüsen beim PC-Palettenschubser.
  8. Multitouch. Clickwheels. Losgelöste Eleganz. All diese irren “User Experience”-Dinge, die sie der Welt gebracht haben.
  9. Dass sie mir ein Interview mit Woz beschert haben.
  10. Ein Apple-II-Computer war meine erste große Liebe. Und die vergisst man ja bekanntlich nie…

Schnell und nicht mehr ganz so dreckig

An sich haben es Menschen, die ihren XP-Rechner mit allem möglichen Unsinn zumüllen, nur weil er kostenlos ist, nicht besser verdient. Hey, super neues Programm, mit dem ich meine Fotos zu Aldi um drei Prozent schneller hochladen kann! Fernbedienungstreiber für die riesen Bildbearbeitungssoftware! Wicked! Komisch nur: wieso ist mein 1,7GHz-Celeron mit 512MB auf einmal echt langsam?

K. ist eine gute Freundin, deshalb kümmere ich mich doch um den etwa vierjährigen Benq-Laptop, den sie mir mitbringt. Ehe ich ans Deinstallieren all des Unsinns gehen kann, muss ich erst einmal 15(!) Tasks abschießen, um überhaupt wieder vernünftig arbeiten zu können. So weit, so schlecht, aber der Laptop weist noch ein deutlich beunruhigerendes Phänomen auf: er steigt immer wieder komplett aus. Friert ein, verweigert die Arbeit. Und einmal, sagt K. – da hat die Maschine auf einmal derart nach verbranntem Kunststoff gestunken… sie hat sie gleich ausgemacht, danach ging’s wieder, aber seitdem misstraut sie dem Maschinchen – zu Recht, weil er seitdem die Neigung zeigt, stehenzubleiben.

Also Schraubenzieher gezückt und auseinandergerissen – das ist bei einem Benq Joybook 5100 auch nicht schwieriger als bei anderen Rechnern. Meine Vermutung: die Prozessorkühlung, also alles abgenommen, gründlich geputzt – eine regelrechte Staubmausmatte aus dem Abluftschacht hat da sicher tüchtig wärmegedämmt – und alles wieder zusammengesetzt. Zum Glück war’s das.

Woraus sich schließen lässt, dass Laptops problematisch sind, die ihren Lufteinlass auf der Unterseite haben; Laptops (zumal solche, die in ganz normalen Haushalten eingesetzt werden; Zitat K.: “Das Ding steht schon mal auf einem weichen Untergrund. Auf einem Kissen oder so.” Und vermutlich öfter auch auf einem, der fusselt. Nächste Reinigung in 2 Jahren schon mal vormerken.)

Immerhin: die hard- und softwaremäßig frisch gereinigte maschine läuft jetzt wieder lange, schnell – und nicht ganz so dreckig.

Lufteinlass auf der Unterseite, Luftauslass auf der Rückseite - hier wurde es dreckig

Lufteinlass auf der Unterseite, Luftauslass auf der Rückseite - hier wurde es dreckig

Kaffeekampf: A Tale of Two Viennas

“It was the best of machines, it was the worst of machines.”

Wie jeder Geek erhalte auch ich meine Arbeitsfähigkeit und damit meinen Wert für die Gesellschaft mit Drogen: in meinem Fall sind das unter anderem möglichst kindische Computerspiele und frisch gebrühter Kaffee. Und wie jeder Geek weiß ich, dass Kaffeemaschinen einen miesen Humor haben.

In meinem Fall erwies sich das am Büro-Kaffeevollautomaten, einer älteren, kackbraun-hässlichen Maschine vom Typ Saeco Vienna, die aber über alles Notwendige verfügt. Kaffeemühle, E61-artige Brühgruppe mit Vorbrüh-Funktion, Sensoren, Prozessorsteuerung. Die Maschine war die Spende eines Kollegen und tat ihren Dienst, bis es eines tages hör- und riechbar knallte und sie dahin war. Nun, selbst ist der Geek: ich also wochenends in meine Arbeitsstätte, das Ding demontiert, weggedampfte Leiterbahnen nachgelötet, die verklemmte Kaffeemühle demontiert und gereinigt, alles wieder zusammengeschraubt – und dann aufgegeben, als die Maschine immer noch nicht wollte. Noch mehr Aufwand wollte ich nicht investieren, zum einen weil es sich nicht lohnte, zum anderen, weil mir meine Liebste sehr deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie einer weiteren zerlegten Maschine auf meinem Schreibtisch eher skeptisch gegenüberstünde.

Macht nichts: Ersatz beschaffen ist doch viel einfacher als bis zum bitteren Ende reparieren. Also bei eBay eine neue alte Vienna geschossen – generalüberholt und trotzdem äußerst bezahlbar. Das Ding kommt an, brüht genau eine Tasse – und gibt dann nur noch Tröpfchen von sich. Wie gesagt: Kaffeemaschinen haben einen miesen Humor.

Kaffee läuft: So soll's sein!

Um’s kurz zu machen: Maschine läuft, Kaffee läuft. Aus diesem Anlass möchte ich hier gerne eine kleine Einsteiger-Anleitung zur Demontage und Reparatur einer Saeco Vienna anbieten – mit einigen im Lauf der Zeit zusammenrecherchierten Tipps und Unterlagen. Continue reading

To boldly go where no php-script has gone before…

Wer in den letzten zwei Stunden hier in dieses bescheidene Bastelblog schauen wollte, bekam statt einer mehr oder weniger vernünftigen Seite nur so was: eine Fehlermeldung, dass der Server leider zurzeit nichts liefern könne wegen eines fatalen Fehlers. Da seien leider keine 35 Bytes mehr für eine neue Aufgabe übrig, weil das Speicherlimit von 16MB erreicht sei.

Hatte wieder unvorsichtig ein paar Plugins upgedated – und prompt die (inzwischen offenbar knapp bemessene) Speichergrenze erreicht. Zu meiner gewaltigen Überraschung ließ sich das auf dem Strato-Server in nur 5 Minuten korrigieren:

  • Ins Wurzelverzeichnis des Blogs (nicht des Servers!) gegangen, mittels sftp,
  • die Datei “php.ini” geöffnet, die’s da schon gab,
  • …und sie so geändert, dass sie dann wie folgt aussah:
<?php
 memory_limit = "32M"  ;da stand vorher 16M, das war wohl zu knapp
 ?>

…und alles funktionierte wieder bestens. Hängt wohl mit deutlich gewachsenem WordPress zusammen – noch vor zwei Jahren war der Tipp für Strato-Nutzer, doch von 8 auf 16MB PHP-Memory zu erhöhen…

Mehr zu PHP-Speichernöten bei Strato in einem anderen Zusammenhang in diesem Artikel. Und diesmal ganz ohne Ironie: Es gibt viele, die über Strato mäkeln – ich kann das bisher nicht bestätigen…