Category Archives: Digitales Leben
Mashup: DV- und AVCHD-Videos unter Linux
Mit der Flip, der Einfachst-Einknopfkamera für Webvideos, habe ich mich ja vor einiger Zeit ausführlichst beschäftigt; nun bin ich ihr – unerwartet – wieder begegnet: Ali vom Webmontag brauchte dringend Videos, weil das übliche Filmteam abgesprungen war. Außerdem kam der Applausometer, den wir auf eben jenem Webmontag eigentlich einsetzen wollten, nicht recht voran. Also eine spontane – was sonst: Bastellösung für die Webmontags-Videos: Neben einer geliehenen alten DV-Kamera auf dem Stativ eine Flip HD – gestellt netterweise vom reverb.mag – mit einer weiterentwickelten Variante der “Poor Man’s Steadicam”, auf offener Bühne gebastelt. Die ich hiermit offiziell Steadiflip taufe.
Steadiflip: Nette kleine Pointe am Rande…
In der Pause kam Katharina auf mich zu, eine Neu-Frankfurterin, die für ihren alten Arbeitgeber die Flip in Deutschland vermarktet hat – und meinte: Das hätte ich damals gern schon gekannt! Die Flip ist ja wie gesagt Geschichte, aber sie hat versprochen, mal bei ihren alten Kollegen nach einem Restexemplar für meine Redaktion zu suchen… :)
Das war der spaßige Teil. Und jetzt…
…kam etwas, das ich – naiverweise – für völlig trivial gehalten hatte: Die Videos schneiden. Das fängt beim Schnitt-Programm an und hört dort noch lange nicht auf. Continue reading
Ein kleiner Schritt für den Motor, ein großer Stein von meinem Herzen
Arduino-Steuerung des Schrittmotors klappt endlich. Das Mistding! Es hat gar keinen Massepol, wie es ein “unipolarer” Schrittmotor eigentlich haben sollte, und muss deshalb bipolar angesteuert werden – pro Schrittmotor-Zyklus werden also vier zusätzliche Zwischenschritte nötig. (Wunderbar erklärt und animiert übrigens auf diesen Seiten – danke, danke, danke!)
Aber jetzt geht’s. Kurz vor zwei Uhr morgens. Und ich bin ja so froh.
NACHTRAG: Bis das MAKEFURT-Code-Repository läuft, habe ich meinen Demo-Code auf die Projektseite des Applausometers auf makefurt.de gestellt.
Makefurt: Die Politik der kleinen Motorschritte
Warum nicht mal live auf einer Bühne löten? Mit dieser trügerisch einfachen Frage haben “Afrigadget“-Blogger jke und ich auf dem Webmontag #26 im Februar eine kleine Bastelaktion gestartet. Kleine LED-Magnetlampen herstellen, so genannte “Throwies” – das hat uns und allen Mitbastlern so viel Spaß gemacht, dass Webmontag-Organisator Ali Pasha mit der rhetorischen Frage “Wollt ihr das jetzt nicht immer machen?” die Gründung des “Makefurt”-Projekts angestoßen hat (wie wir das ganze mit schamloser Anschleimerei beim potentiellen Sponsor O’Reilly und seinem “Make”-Magazin getauft haben).
Makefurt will die Brücke schlagen zwischen Ideen, Software und der wirklichen Welt – man kann das “Physical Computing” nennen, Hardware-Hacking oder einfach: Selber bauen mit Spaß. Und die Möglichkeiten, die Bastler heute haben – durch Design-Software, computergesteuerte Miniserien-Fertigung, simple Plattformen wie den Arduino-Microcontroller und vor allem: durch den Ideenreichtum und den Wissensschatz der Bastler-Communities im Netz – diese Möglichkeiten sorgen dafür, dass das auch keine elitäre Angelegenheit für ein paar Alphanerds mit der Lizenz zum Löten sein muss, sondern auch Barfußbastler wie du und ich ihre Erfolgserlebnisse haben können – und großartige Dinge schaffen.
A propos großartige Dinge: Als wir diskutiert haben, was wir denn nun alles bauen wollen, kam vom unermüdlichen Matthias Gutjahr wie aus der Pistole geschossen: Lass uns für den Webmontag einen Applausometer bauen. Applausometer! Diese Erfindung aus einem Donald-Duck-Klasssiker, den ich leider auch mit Donaldisten-Hilfe bisher nicht aufstöbern konnte, an den ich mich aber deutlich erinnere: “Genug, genug, der Applausometer schafft’s nicht mehr!” Mithilfe meines Arduino und ein paar alter Teile aus der Bastelkiste sollte das eigentlich kein Problem sein.
Gentlemen, heat your solders – Makefurt legt los
Geredet und geplant haben wir lange, unter makefurt.de eine organisatorische Basis geschaffen – viel ist leider noch nicht zu sehen, bis wir das umgehoben haben, was derzeit nicht besonders benutzerfreundlich in meinem Wiki geparkt ist. Am Samstag haben wir dann endlich die Lötkolben beheizt – leider nur zu zweit, dafür aber als Gäste im außerordentlich großartigen Hackerspace des Frankfurter CCC. Etwas mehr als drei Stunden Zeit – da müsste doch schon mal ordentlich was zu wuppen sein…
Am Ende war der Anfang dann doch wieder wie alle Anfänge: mühsam. Der Plan für den Tag: mäßig ehrgeizig. Als Organspender für das Applausometer musste ein altes Laserfax herhalten, dazu bald mehr – möge es hinreichen, dass dieses Fax einen schrittmotorgetriebenen Scanner-Schlitten enthielt, der die Basis wird für den Zeiger des Applausometers. Also: Eine Treiberplatine löten – ein simpler L293D-Treiber übersetzt die Signale des Arduino in Befehle an den Motor – und ein kleines Programm schreiben zum Austesten (Kommentar von Andi zu meinen Codeschnipseln: “Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber C ist das nicht!”) – und…
…am Ende lief’s nicht. Wenn ich das gestern abend richtig analysiert hat, haben Hardware und Software, ähem, mit unterschiedlichen Konstanten gearbeitet – mal sehen, ob ich die Zeigereinheit des Applausometers dann wenigstens heute zum Laufen bringe. Aber der Anfang ist gemacht. Per aspera ad astra!
503er-Fehler: Nicht WordPress, sondern Strato ist schuld…
…und auch das nur, weil die Berliner es gut mit mir kleinem Dummuser meinen. Aber der Reihe nach: Beim Frickeln am ausgezeichneten WordPress Mobile Pack, das Seiten hervorragend auch auf iPhone und Co. darstellt, aber leider nicht eingedeutscht ist, habe ich eine der PHP-Seiten des mobilen Themas ziemlich gründlich zerschossen. Was weiter nicht schlimm war – das korrekte Original hatte ich mir gespeichert.
Nur: jedes Mal, wenn ich die korrekte (und recht lange) PHP-Datei ins Editorfenster kopierte, schmiss mir der Server das gefürchtete “503 – Service Temporarily Unavailable”. Einer dieser Fehler, bei denen Übergeeks aufblühen, der untergeek aber eher ein wenig Angst bekommt.
Die erwies sich zum Glück als unbegründet – dank dieses großartigen Blogposts fand ich die Lösung. Und die liegt darin, eine Sicherheitsmaßnahme meines Providers Strato kurzzeitig abzuschalten: Die ServerSide Security gegen Spam. Ein Skript, das Formulareingaben überwacht und ab einer gewissen Länge (Spam-) Verdacht schöpft.
Also: Filter abschalten, PHP-Datei nochmal ins Editor-Fenster kopieren, abschicken, Spamfilter wieder einschalten, alles gut.
Übrigens: wer sich die Arbeit sparen möchte, das “Mobile Base Theme” aus dem Mobilpaket selbst einzudeutschen – hier, bitte: mobilepack-deutsche-dateien.zip. Einfach entpacken und per FTP in den entsprechenden Ordner des Themas kopieren.
(Warum ich nicht gleich selbst den FTP-Zugang zu meinem Serverspace genutzt habe? Daran ist die sehr gründliche Firewall an meinem derzeitigen Arbeitsplatz schuld.)
iPhone 3G-Downgrade: Die panikförderndste Dialogbox der Welt
Preisfrage: welche Wahlmöglichkeiten bekommt der ohnehin schon leicht nervöse iPhone-User an dieser Stelle geboten? Auflösung nach dem Klick. Continue reading
Fundstücke: Afrigadget, Webmontag, Basteldisco
Gestern auf dem Webmontag mal wieder Juergen alias @jke begegnet, einem Mann, der immerhin ein aus Schrott- und Einzelteilen zusammengelötetes iPhone sein eigen nennt und von daher mit Fug und Recht als Autorität in Sachen Hardware-Bastelei betrachtet werden darf. Jürgen nun wirkt an einem Blog mit, das Sonnenlicht in die Bastlerseele wirft – AfriGadget. Die Basteleien und Geräte, die dort zu sehen sind, haben die Autoren in Kenia, Somalia und anderen afrikanischen Ländern aufgetan. Das Blog weicht allerdings vom “Mad-Scientist”-Grundton der meisten Hardware-Hacker-Blogs (auch dieser bescheidenen Seite) deutlich ab:
- Kreativität steht im Mittelpunkt, nicht spezielle Materialien oder ungewöhnliche Bauteile – die stehen nicht zur Verfügung.
- Es geht nicht um technische Zaubereien, selbst gewählte technischen Herausforderungen, sondern um existenzielle Alltagsprobleme.
Die Projekte, die Afrigadget aufgetan hat, sind einen Blick wert: beispielsweise der anaerobe Gärtank, der flache Parabolspiegel (übrigens: Fresnellinse, Jungs!) oder der Verdunstungskühler für somalische Kamelmilch. Bei lebensgefährlichen Provisorien wie der Lötbogenlampen-Spule aus stoffumwickelten Drahtresten bricht mir offen gesagt der Angstschweiß aus – aber Sicherheit ist auch eine Form von Wohlstand, von daher ist westliche Überheblichkeit fehl am Platze. Übrigens trifft man Juergen bei der SocialBar Frankfurt, einer Runde von – altmodisch ausgedrückt – handfesten Weltverbesserern.
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Überhaupt, der Webmontag: wer noch nicht da war, das ist eine allmonatliche Wundertüte für Netz- und Technikaffine, charmant moderiert vom unvergleichlichen Barcamp-Impresario Darren Cooper. Diesmal war die Wundertüte krankheitsbedingt etwas dünner, aber nicht weniger unterhaltsam. Christian von frankfurt-gestalten.de präsentierte sein Projekt, das der kommunalen Demokratie eine kräftige Dosis Nutzerfreundlichkeit und Transparenz versetzt. Und der einzige harte Technikvortrag des Abends brachte mich ins Grübeln: Wenn eine einzige Zehntelsekunde Verzögerung beim Seitenaufbau den Umsatz von Amazon um 1 Prozent zurückgehen lässt, was tun dann die hr-Server für die Reichweite von hr-online…? Hier deas zugehörige Slideshare.
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Am Ende auch bemerkenswert fand ich die Flyer, die herumlagen und die beispielsweise für die nächste Frankfurter “Basteldisco” warben. Wasesnichtallesgibtsagmal…
Reise in die digitale Frühneuzeit
Ach, die ollen 8-Bit-Maschinen! Mir wärmen sie das Herz, weil sie mich an meine Kindheit erinnern – mit welchen retronostalgischen Gefühlen wohl die heute Jungen den primitiven Netzwelten von StudiVZ und Facebook nachtrauern werden? – und außerdem: Mit 8 Bit, ein paar MHz Taktfrequenz und wenigen KByte (Ja! Kilobyte, nicht Mega-!) kann man eine Menge anstellen, wie jeder Arduino-Bastler bezeugen kann.
Zum Beispiel: Musik machen. Nicht, dass ich je ein begnadeter Keyboarder (oder Sänger oder gar, Gott bewahre, Gitarrist) gewesen wäre – aber dennoch lacht mein Herzelein darüber, dass die neue Wohnung Platz genug bietet, das Keyboard wieder aufzubauen. Das piece de resistance ist dabei das 155cm lange 88-Tasten-Masterkeyboard mit gewichteter Klaviatur – ein Produkt der Musikschrauberfirma Doepfer, von der ich das Gerät einst als Bausatz erworben habe. Das ist fast zwanzig Jahre her, und dennoch – dafür kann man Doepfer gar nicht hoch genug loben – dauerte es keine zwei Stunden, bis ich eine Antwort auf meine Supportfragen zu dem Gerät hatte. Vivat, Doepfer! (Von daher kann ich nur jedem, der ein Masterkeyboard sucht, einen Blick auf den Nachfolger meines LMK3 zu werfen – das Gerät ist verdammt wertstabil, technisch, musikalisch und emotional.)
In letzter Zeit waren meine Liebste und ich anderweitig kreativ; jetzt ist die Kleine zuhause und ich bin es auch – mit Urlaub und immer wieder kleinen Ruhepausen, in denen die Mädels schlafen und ich basteln kann. Was in diesem Fall heißt: erst einmal wieder die alte Technik zusammenstöpseln – ein modernes USB-Audio-Interface von M-Audio sorgt für den Anschluss ans 21. Jahrhundert, analog wie digital.
Allerdings tauchen auch die bösen Geister der Vergangenheit wieder auf: Midi! Was für ein grausamer Murks von Schnittstelle! Für die historisch Unbewanderten: ein serieller Bus mit einer Datenrate von 38,25 kbit/s, was Anfang der Achtziger mal echt viel war. Schlimmer ist die merkwürdige Topographie: so eine Art Ring mit Darmschlingen und Polypen. Entweder man stöpselt ein Gerät in den Datenfluss, so dass es jedes einzelne Datenbyte erst selbst einmal anschauen und weiterreichen muss. Was bei der niedrigen Datenrate schnell zu hörbaren Verzögerungen führt und eine Menge Ärger bereit hält. Oder man nutzt alternativ den elektrisch durchgeschleiften Eingang, über den jetzt wiederum das angeschlossene Gerät nicht kommunizieren kann, also auch keine Einstelldaten rückmelden – das heißt praktisch: entweder man verdrahtet die Maschinen so, dass man sie vom Computer aus steuern kann, oder so, dass man sie live spielen kann. Puh.
Auch an anderen Stellen rückt mir die technische Frühneuzeit nahe. Der Sampler, immerhin ein Gerät, das nahe zu diesem Jahrtausend entstanden ist, holt sich die Daten für seinen 128MB-Hauptspeicher von einer SCSI-Wechselfestplatte. SCSI? Ja, da war mal was. In der frühesten Variante – und das ist die, die hier zum Einsatz kommt – ein 8 Bit breiter Parallelbus für maximal 7 Slaves an einem Master. Das antiquarische JAZ-Wechselfestplattenlaufwerk von Iomega klingt wie ein kleiner Düsenjäger und fasst gerade mal 2GB pro Medium, was jetzt nicht so dramatisch ist: mehr als maximal 9GB pro Speichermedium bewältigt die Firmware der Musikmaschine sowieso nicht.
Netter Gedanke: warum den alten Kram nicht durch moderneren Flash-Speicher ersetzen? Schöne Idee, allerdings teuer und umständlich. Erst mal braucht man einen SCSI-auf-IDE-Adapter, an den man dann wiederum einen CF-Karten-Adapter anschließen kann (eine IDE-auf-USB- oder gar SCSI-auf-USB-Lösung zum Anschluss von Speichersticks scheint es nicht zu geben). Damit ist man zwar die wackelige und lärmige alte Hardware los, aber auch über hundert Euro – und dafür gibt es dann schon fast einen konkurrenzfähigen Sampler in Software. Auch das wäre also eher der Nostalgie geschuldet als der Praxis – und diesen Trieb kann ich durch eine ungleich simplere Bastelei kanalisieren: den Sampler um sein internes Floppy-(!)-Laufwerk erleichtern und das JAZ-Drive ins Gerät einbauen. So wie Andrew Martens es mustergültig vorgemacht hat.
Eine Sache aus dem 21. Jahrhundert will ich der Spielecke aber doch gönnen: einen Musikrechner mit echtzeitfähiger Steuerung via Touchscreen, als Musiker-DJ-Allroundmaschine. Mit preiswerten Formbauteilen. Aber dazu später mehr.
Cebit censeo
Ist es schon wieder so weit? Ja, es ist, auch wenn ich es beim Blick in die leere Halle 26 kaum glauben kann. Halle 26 – das war früher mal der lauteste Ort Hannovers, hier schallten die Mobiltelefon-Hersteller gegeneinander an. Aber die sind lang schon nicht mehr da, nur ein paar Hersteller aus Fernost wie HTC oder LG stellen ihre neuen Schätzchen aus, und auch die E-Plusse, Otwos und Vodafones dieser Welt sind deutlich zurückhaltender geworden. Nicht zu reden von der T-Elekom: Die hat früher mit ihrer Pressekonferenz die Cebit quasi eröffnet; der erste Termin vor allen anderen, aber mit dieser Platzhirscherei hat es auch ein Ende; statt dessen veranstaltet sie am Tag vor der Eröffnung einen absurden Terminbattle mit dem anderen Halle-4-Schwergewicht Microsoft. Telekom-Business-PK und Microsoft-PK parallel – und beides, wenn ich den Kollegen Glauben schenken darf, eher absurde Termine.
Nun kann man natürlich den großen Zeiten der Cebit nachtrauern und ein “Ach ja, früher…” in die Gegend raunen – so wie jener Unbekannte, mit dem ich an der Bar eines völlig überfüllten Not-ICE Bier getrunken habe, während des Sturms am Sonntag, als alles durcheinander war. Über den irrlichternden Messechef hat er gespottet, was ich gut nachvollziehen kann, und dann von den Zeiten gerüchtet, als ein großer deutscher Elektrokonzern nahe Halle 2 eine Reihe von Container-Büros mit “Servicekräften” unterhielt, die sich um die untere Körperhälfte besonders potenter Kunden zu kümmern hatten. In den 90ern soll das gewesen sein, und ich kann’s nicht nachprüfen, würde es diesem Konzern zu dieser Zeit aber ohne weiteres zutrauen.
Olle Kamellens. Sehen wir das Positive: Die geschrumpfte Cebit ist deutlich kompakter, und endlich ist es wieder möglich, sich innerhalb eines Tages einen groben Überblick zu verschaffen. Das mit den Dimensionen ist ja sowieso schwer zu vermitteln: Auf der einen Seite findet sich selbst ein Riesenhypethema wie die 3D-Technik fürs räumliche Fernsehen nur an einem zimmerkneipengroßen Stand in Halle 16, an dem man ohne Probleme achtlos vorbeigehen kann, und auf den Ständen einiger fernöstlicher Massenhersteller. Auf der anderen Seite ist das Messegelände groß, sehr groß. Weshalb eins unverändert bleibt:
…der Cebit-Profi fährt Rad.
Da das alles natürlich vollkommen uninteressant ist – “was gibt’s zu sehen, Mann?” – mehr bis morgen.
10 Dinge, die ich an dir… Meine Hassliebe zu Apple
Darum beneidet uns der Ami:
- Um so formschöne und praktische Komposita wie “Hassliebe” (und nicht “love-hate relationship” sagen müssen, relationship, wie das schon klingt, sag mal…)
Darum beneiden wir den Ami:
- so großartige Personen hervorgebracht zu haben wie den Gründer der einzig funktionierenden Diktatur auf diesem Planeten, Steve Jobs, CEO von Apple, Inc.
Naja. Als Multiplattform-Rechnerzoo-Halter habe ich gegen jedes System meine Manschetten, aber Apple ruft dann doch ganz besonders starke Gefühle hervor. Hassliebe eben. (Und: An einem Apple-Computer über den “Cult of Mac” lästern – das ist doch so sophisticated…) Hier also eine qualifizierte Kritik der reinen Unvernunft.
10 Dinge, die ich an Apple-Computern hasse
- Die Leute, die Apple einfach gut finden
- Programme extra zumachen zu müssen, nachdem ich schon alle Fenster geschlossen habe.
- iPhoto – warum drücken die mir jedesmal iPhoto aufs Auge, wenn ich mein iPhone anschließe? (Jaja, ich weiß.)
- Dass man das ‘@’ nur über das L bekommt, was ich vollkommen unverständlich finde, zumal ich immer erst mal auf AltGr-Q drücke und mir damit alle Arbeit abschieße, weil sich das Fenster schließt und alle Browsereingaben weg sind
- Sowieso: die Unterscheidung zwischen Ctrl-Taste und Dingens-Taste. (Was soll das überhaupt für ein Symbol sein neben dem Apfel auf der Dingens-Taste?)
- Tethering mit dem iPhone. (Was, bitte? Genau. Und daran ist Apple mit schuld, denke ich.)
- Wollt ihr wirklich noch ein weiteres Beispiel in Sachen nicht eingehaltene Standards? Bitte: SMB-Server. Und: Bildschirmfotos als TIFF (!)
- Mini-Macs verbrauchen “ausgeschaltet” anscheinend ebenso viel Strom wie im Standby-Modus, entnehme ich einer Mac-Zeitschrift. Hey – die paktieren mit der Kraftwerkslobby!
- Studiogespräche über das jeweils neueste sinnfreie Apple-Gadget mit den hr3-Kollegen. Erinnert sich jemand an den Macbook Air?
- Eben das: dass Apple eine Diktatur ist, ein totalitäres, in sich geschlossenes System ohne viel Verhandlungsbereitschaft. Eine wohlwollende Diktatur, zugegeben. Aber eben eine Diktatur.
10 Dinge, die ich an Apple-Computern liebe
- Dass ich jetzt endlich so arriviert bin, dass ich sie mir leisten kann. (Fresst das, ihr EEE-Dilettanten!)
- Dass sich die Leute, die einen haben, auf Konferenzen öfter zum Obst machen, weil garantiert einer von ihnen wieder den DVI- (oder was auch immer)-to-VGA-Adapter für den Beamer vergessen hat und doof aus der Wäsche schaut. Hähä.
- Wenn ich das Betriebssystem auf einer anderen Platte haben will, dann kopiere ich’s einfach. Und alles funktioniert, selbst wenn die Platte nur extern per USB dranhängt.
- Dass sie so schön wertbeständig sind und auch 10 Jahre nach dem Kauf noch als Computer durchgehen und nicht nur als Türstopper.
- Hoher WAF.
- Entspiegeltes Display jetzt beim Macbook auch ohne Aufpreis. Beim Macbook Pro. Dem Fünfzehnzöller. But hey.
- Die Modelmädels im Gravis-Laden sind viel hübscher als die Pubertätspickeldrüsen beim PC-Palettenschubser.
- Multitouch. Clickwheels. Losgelöste Eleganz. All diese irren “User Experience”-Dinge, die sie der Welt gebracht haben.
- Dass sie mir ein Interview mit Woz beschert haben.
- Ein Apple-II-Computer war meine erste große Liebe. Und die vergisst man ja bekanntlich nie…