Teil 5 unserer kleinen Dokusoap: Wir bauen einen Mediacenter-PC in ein Atari2600-Gehäuse. Was bisher geschah: der DC/DC-Spannungswandler ist leider hinüber. Das hält das Projekt leider ein wenig auf. Nun aber, frisch aus Australien zurück und ohnehin in Lötlaune, macht sich der untergeek an die Vollendung seines Retrotraums. Die Voraussetzungen scheinen günstig, doch dann…
So sollte das eigentlich nicht aussehen.
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WLAN auf dem EEE: Böser kleiner Haken
Solange die Frage noch nicht endgültig entschieden ist, ob mein EEE unter seinem vorinstallierten Xandros-Linux laufen soll oder mit einem implantierten Xubutu (ein Vergleich bald hier), eine Anmerkung zu einem Problem, das vor einiger Zeit bei Robert Basic auftauchte: der EEE scheint zu vergessen, dass er das Heim-WLAN schon kennt.
Dafür scheint es aber eine einfache Lösung zu geben: die Einstellkarte “Netzwerk” aufrufen, die Verbindung anwählen (es ist praktisch, die Heim-Verbindung umzubenennen und ihr einen Namen mit “AAA” zu geben, damit sie als erste angezeigt wird und nicht immer wegspringt – auch das eine kleine Struppigkeit); auf “Eigenschaften…” klicken und dann – siehe Screenshot – auf der Einstellkarte Wireless den (WLAN)-Kanal auf “Any” setzen. Offenbar wird in der Voreinstellung der Kanal gespeichert, mit dem der EEE zuerst verbunden hat; wenn der Router aber auf einem anderen sendet, geht’s schief.
Seit dieser Einstellung habe ich keine Verbindungsprobleme mehr beobachten können.
Indian Pacific Blues
Ob es stimmt, dass alle Menschen geborene Nomaden sind? Wenn Bruce Chatwin Recht hat, wenn die Traumpfade der Aborigines vorgeben, was ein Mensch tun soll: reisen, dann bin ich im Moment meiner Bestimmung ein Stueck naeher. – Nein, jetzt nochmal ohne Kultursumsengeschreibsel: wir sind unterwegs, auf unserer letzten grossen Fahrt in Australien, per Transkontinentalzug.
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Kein Australien-Blog, sorry…
…aus Gruenden, die noch zu erlaeutern sein werden, aber auch mit der verdaechtigen Abwesenheit eines Notizbuchcomputers zu tun haben… bald ein wenig mehr. jan.
Wer mich anrufen will: wir haben jetzt auch Telefon in Australien.
Opensuse 10.3 Automatisches Scrapdate
Schon seit Wochen wundere ich mich, dass mein Laptop keine Updates mehr zieht – gestern die Erklärung: offensichtlich hat das ZYPPER-Update-System irgendwann mal statt eines Updates ein Scrapdate durchgeführt; das Software-System geschrottet.
Immerhin lässt sich nach kurzer Recherche im Netz ein Tipp finden, wo das Problem liegen könnte – tatsächlich: die Cache-Datenbank des ZYPPER-Systems unter /var/cache/zypp/zypp.db
ist auf die erstaunliche Größe von 62MB angewachsen; im Netz findet sich der Tipp, diese Datei doch einfach mal beherzt zu löschen und mit sudo zypper up
einen Neuaufbau samt Update zu erzwingen.
Tatsächlich: es funktioniert. Aber hat irgendjemand eine Ahnung, woran das alles liegt?
(Übrigens: auch wenn ich auf dieser Seite nur Spanisch verstehe, bin ich ziemlich sicher, der Mann hatte das gleiche Problem.)
GENERATED FILE. DO NOT EDIT.
Nicht ändern! Diese Warnung steht in der ersten Zeile einer Datei, über die Firefox dressiert werden kann, auch unter Linux “.M4V”-Dateien zu streamen. Dummerweise muss man die Datei dazu aber ändern.
Weshalb ist die folgende Aktion nötig? Seit ich einen iPod Touch besitze, kann ich direkt von der Videorekorder-Platte gucken – EyeTV macht’s möglich; die Videorekorder-Software für meinen Mini-Mac bringt außer diversen Exportformaten auch einen kleinen Medienserver mit Webinterface mit. Er produziert die MPEG-4-Ströme, die das im iPod verbaute Quicktime versteht.
Wäre doch schön, wenn man diese Ströme auch von den anderen Rechnern aus nutzen könnte? Sie sind ja schließlich nichts besonderes – im Prinzip. Leider nicht auf dem Linux-Laptop, dem meistgenutzten Rechner – dort weigert sich ein mit allen Plugins gewaschener Firefox schlicht, die Filme abzuspielen, und verlangt nach einem Quicktime-Plugin. Der MIME-Typ “video/x-m4v” sei sonst nicht abzuspielen.
Nun muss man wissen, dass diese Behauptung lächerlich ist. Nicht nur, dass MPlayer und Kaffeine Quicktime-Codecs an Bord haben und von daher überhaupt keine Schwierigkeiten mit MPEG-4 oder H.264; installiert ist auch das Hausschwein unter den Videoplayern: VLC frisst eigentlich alles. Nicht diesmal. Was ist los?
Schließlich löscht ein chirurgischer Eingriff in ~/.mozilla/firefox/pluginreg.dat
das Problem. Eben jene Datei, deren erste Zeile… siehe Überschrift. Einfach den Abschnitt für das mplayerplug-in wie folgt ergänzt:
QuickTime Plug-in 6.0 / 7:$
8
0:video/quicktime:Quicktime:mov:$
1:video/x-quicktime:Quicktime:mov:$
2:image/x-quicktime:Quicktime:mov:$
3:video/quicktime:Quicktime:mp4:$
4:video/quicktime:Quicktime – Session Description Protocol:sdp:$
5:application/x-quicktimeplayer:Quicktime:mov:$
6:application/smil:SMIL:smil:$
7:video/x-m4v:MPEG-4:m4v,mp4:$
..also: die letzte Zeile hinzugefügt, die Anzahl der MIME-Typen oben auf 8 abgeändert (war vorher 7), und die Sache läuft. Brav öffnet MPlayer die Streams in einem neuen Fenster.
Interessanterweise geht derselbe Versuch schief, wenn ich die VLC-Dateien verändere. Der Player läuft nicht los. Woran liegt’s: Zu ungeduldig? Egal, so geht’s ja; der Hack funktioniert.
Also: in Zukunft von derartigen Warnungen nicht abschrecken lassen. Das T-Shirt dazu gibt’s im Make Store.
Selbstneid…
…ist spiegelbildlich zu Fremdschämen: das Gefühl, etwas so Wunderbares zu haben, dass man es sich selbst eigentlich nicht gönnt. So geht mir das mit meiner wunderbaren Liebsten, seit kurzem auch meine Frau, und in etwas geringerem Maße mit ihrem letzten Geburtstagsgeschenk an mich: ein iPod Touch. Dank der Hinweise kluger Menschen inzwischen in einen vollwertigen Microcomputer verwandelt, mit dem ich beispielsweise meinen Wohnzimmer-Mini-Mac per VNC fernsteuern kann, ohne irgendeinen anderen Rechner hochzufahren. Und Musik hören kann man auch damit. Irre!
Atari2600PC: Lötkolbenmassaker reloaded
Teil 4 unserer kleinen Werkstattsoap: “Wir bauen einen modernen PC in das Gehäuse einer Atari-2600-Konsole”. Was bisher geschah: Nach dem Richtfest soll der Computer soweit verkabelt werden, um einen ersten Probelauf absolvieren zu können – aber der Versuch endet im Desaster. Ohnehin sind noch jede Menge Fragen offen – etwa, wie denn bitteschön das Atari-Plaste-Gehäuse für eine ordentliche CE-gemäße Abschirmung sorgen soll…
Ich weiß, ich weiß. Die meisten Modder halten schon die Frage für den Inbegriff des Spießertums. Sie weigern sich, ihre Kreativität von so etwas Schnödem wie störungsfreiem Radioempfang einschränken zu lassen; die Nachbarn sollen sich halt nicht so anstellen. Soll man nicht die Ästhetik des alten Atari-Gehäuses so weit wie möglich erhalten? Oder soll man nicht doch für elektromagnetische Verträglichkeit sorgen?
Zum Glück geht beides, zumindest in der Theorie. Die Lösung kommt in kleinen Dosen: der Abschirmlack EMV-35 von Kontakt-Chemie. Abschirmung zum Aufsprühen – sexy. Wie immer: Sexy heißt – nicht billig. Bei C**rad geht die 200-Milliliter-Dose für einen Viertelhunni über den Tisch. Aber was ist Geld, wenn es um Liebe geht?
Dafür stehe ich sogar früher auf. Bevor ich arbeiten gehe, bereite ich flugs die Gehäuseteile mit Kreppband auf den Sprühnebel vor – als wenn man die Wände streicht. Dann mit den Teilen auf den Dachboden, Zeitungen ausgelegt – und die Teile eingenebelt. Den Tag über dürfen sie trocknen. Ab zur Arbeit – nicht ohne den Dachboden abzuschließen…
Nach acht Stunden stürme ich aus dem Sender und wieder in den Elektronikhändler meines Misstrauens. Die fehlenden Teile sind schnell besorgt – und ob ich nicht doch mal Geld in eine Lötstation stecke? Bei meinem Vater, dem Ingenieur, gab es immer Weller-Profilötstationen – und da ich selber für Geld gelötet habe, löte ich gut und gern mit denen. Im Laden kosten sie neu derzeit etwa 230 Euro – das ist mir dann doch zu viel. Also eine Weller-Hobby-Lötstation für 75 Euro – oder einen China-Nachbau für 40? Weder noch: mein Vater verspricht mir, eine Lötstation aus seinem Fundus zu schicken, und ich behelfe mir solange mit einem 30-Watt-Billiglötkolben für fünf Euro (Ungeduldssteuer!) Leider greife ich aus Versehen abermals einen 15-Watt-Kolben, weshalb der Probelauf auch heute ausfallen wird.
Immerhin kann ich die sonstige Basisverkabelung legen; diese Kabel werden bald fast völlig unter der Platine und den anderen Bauteilen verschwinden, ich wage die Behauptung, dass die enge Atari-Konsole am Ende aufgeräumter wirken als der durchschnittliche Kaufhaus-PC.
Sobald die Lötstation da ist, kann dann auch endlich die Spannungsversorgung angeschlossen werden – und der PC ist bezugsfertig. Wie fast alle Neubauten ist auch dieser beim Erstbezug noch nicht fertig – die Platine mit den Schaltern und der Displayverdrahtung für die Deckelplatte rüste ich nach. Eine entsprechend zurechtgesägte Lochrasterplatine habe ich vorbereitet – wenn ich je wieder ein Exemplar auflege, entwerfe ich ein einseitiges Platinen-Layout. (Ob meine Eagle-CAD-Lizenz für DOS noch auf dem Linux-Rechner läuft???)
Atari2600PC: Die Kabelleger kommen – und gehen gleich wieder
Teil 3 unserer kleinen Werkstattsoap: “Wir bauen einen modernen PC in das Gehäuse einer Atari-2600-Konsole”. Was bisher geschah: ein Jahr nach den ersten Schritten nimmt der Untergeek aus den Händen seines Vaters das gefräste Gehäuse mit allen Bauteile-Einbauten entgegen. Eigentlich sollte die Maschine am Abend schon laufen, denkt er sich – doch es kommt anders…
Was für ein frustrierender Lötabend. Dabei hatte alles so schwungvoll angefangen: den Elektronikhändler meines Vertrauens angesteuert und dort fehlende Kleinteile organisiert, darunter zwei Schalter für die Frontplatte, ein Reset-Taster, den Infrarot-Empfänger für die Fernbedienung und ein Stromversorgungs-Kabel. auf der DC/DC-Wandler-Platine ist derzeit ein ATX-Stecker zu finden, identisch mit dem, der sich auf dem Board befindet. Ein Adapterkabel ATX-Buchse auf ATX-Buchse bekomme ich nicht, außerdem will ich Höhe sparen und deshalb die Kabelpeitsche mit der Anschlussbuchse direkt auf die DC/DC-Platine einlöten. Außerdem soll die Grundverkabelung entstehen, sodass der Rechner das erste Mal anlaufen kann.
Böses Menetekel: es ist nichts zu finden. Gehäuseschrauben sind verschollen; das Stromkabel für den DVD-Brenner ist nicht aufzutreiben, einen Platinenstecker für das Netzteil habe ich wider Erwarten auch nicht. Selbst der Mini-Brenner, mit dem ich die Schrumpfschläuche einschmelzen wollte, ist weg. Statt USB-A-Buchsen habe ich B-Buchsen gekauft, das sind die für Drucker. Und nachdem das Anschlusskabel für den Fernsehempfänger gelötet ist, stelle ich fest, dass ich auch hier eine USB-Buchse benötigt hätte, um den TV-Stick anzuschließen. Eigentlich logisch. Schade nur, dass ich einen Stecker verlötet habe. Nicht mein Tag.
Noch später am Abend stirbt der geplante Probelauf dann endgültig: Die ATX-Buchse lässt sich einfach nicht aus der Wandler-Platine löten – mein kleiner 15-Watt-Lötkolben produziert nicht genügend Wärme; die Stifte sitzen fest in ihrem Kunststoffmantel. Einen Stift immerhin kann ich mit roher thermischer Gewalt entfernen – aber was dabei passiert, ist gar nicht schön. Nun, Blogs leben von der ungeschminkten Ehrlichkeit – wer unbedingt will, kann nach unten scrollen.
Morgen erst wieder shoppen. Der Jungfernboot ist vertagt.
Der angekündigte grausige Anblick nun hier:
Atari2600PC: Richtfest!
Die Anfänge reichen immerhin ein Jahr zurück, nun schreitet das Projekt voran – einem baldigen Abschluss entgegen: der Umbau einer klassischen Atari 2600 (Vier-Schalter-Variante) geht dem Ende deutlich entgegen. Heute war Richtfest.
Nicht, dass das mein Verdienst wäre. Mein Vater hat den Umbau vorangetrieben und ist von der alten Konsole schwer begeistert. “Schlagzäher Kunststoff, drei Millimeter Material – das hält ordentlich was auf, da kannst Du dich draufstellen”, schwärmt er. Mein Vater ist Ingenieur durch und durch und – unerlässlich in diesem Fall – er verfügt über die geeigneten Werkzeuge. Und er ist hartnäckig, auch weil ich ihn antreibe: zweimal war er kurz davor, das Projekt abzubrechen. So, wie wir das Gerät gemeinsam projektiert hatten – lose angelehnt an ein Modding-Projekt im Bastlermagazin “Make” – so funktionierte das nämlich nicht.
Die Crux ist das verwendete Board in Kombination mit dem RAM: anders als die MAKE-Modder haben wir ein vergleichsweise modernes EPIA SP-Board eingesetzt – naja, vor einem Jahr war’s noch modern. Der 1GB-RAM-Riegel von Qimonda (Raider heißt jetzt Twix, Infineon heißt jetzt Qimonda) ist genau die drei Millimeter höher als er eigentlich sein darf: mein Vater musste das Board ordentlich tiefer legen.
Das gelang ihm durch eine traumschöne Fräsarbeit. Der DVD-Brenner ist ebenfalls tiefer gelegt; bildet mit seinem Gehäuse jetzt einen Teil der Bodenplatte – drei Millimeter schlagzäher Kunststoff mussten weichen und bieten jetzt genau genug Raum fürs Board. Unnütz zu sagen, dass im gleichen Zug der Brenner äußerst solide befestigt wurde.
Anordnung der Komponenten
Nicht nur in Sachen Solidität, auch in Aufgeräumtheit geht die Konstruktion meines Vaters deutlich über unseren ursprünglichen Entwurf hinaus.Sie bietet Platz genug, das Netzteil in die Konsole selbst einzubauen – und unter dem Netzteil ist noch Platz genug für den Kombi-TV-Empfänger; ein Hauppauge WinTV HVR für DVB-T und Analog-TV.
Auf der anderen Seite des Gehäuses hat der Spannungswandler seinen Platz gefunden, der die Netzteil-Spannung in ordentliche Versorgungsspannungen umsetzt. Darüber ist die Festplatte montiert – eine SATA-Mini-Platte, die aus meinem Minimac stammt, wie man sieht (keine Angst, er hat eine neue bekommen).
Alles passt wunderbar und solide zusammen; im ehemaligen Kartenslot hat ein 4×20-Zeilen-LC-Display Platz gefunden. – Allerdings: all die schönen Teile müssen noch mal raus. Erst muss das Gehäuse abgeschirmt werden, dann dürfen die Teile endgültig wohnen. Verkabelt werden müssen sie auch noch – und wenn der Rechner endlich bezugsfertig ist, fängt die eigentliche Arbeit an, die Software-Konfiguration. Auch für mich, der ich den Rechner übernommen habe, ist also noch einiges zu tun. Ab morgen mehr.